Elke Heidenreich über Gendern »Dieses feministische Getue in der Sprache geht mir furchtbar gegen den Strich«

Für Gendersternchen hat Elke Heidenreich wenig übrig: In einem Interview spricht die Schriftstellerin von »Sprachverhunzung«. Sie sehe Menschen gleichberechtigt: »Wenn ich Künstler sage, meine ich alle Künstler.«
Elke Heidenreich bei einer Lesung (Archivbild): »Frauen wollen auch Künstler sein – Künst-ler«

Elke Heidenreich bei einer Lesung (Archivbild): »Frauen wollen auch Künstler sein – Künst-ler«

Foto: Swen Pförtner / imago images

Ob Gendersternchen oder Binnen-I: Die Schriftstellerin und Literaturkritikerin Elke Heidenreich hat sich gegen das Gendern ausgesprochen. »Grauenhaft, wenn ich das schon höre, diese Sprache«, sagte die 78-Jährige dem »Kölner Stadt-Anzeiger« in einem Podcast . »Das ist alles ein verlogener Scheißdreck.« Sie könne es »auf den Tod nicht leiden, die Sprache so zu verhunzen«. Sie werde »diese Sprachverhunzung nicht mitmachen«.

»Wenn ich sage Menschen, meine ich Menschen. Wenn ich Künstler sage, meine ich alle Künstler, die Künstler sind, auch die Frauen«, sagte Heidenreich der Zeitung und ergänzte: »Dieses feministische Getue in der Sprache geht mir furchtbar gegen den Strich.«

»Natürlich« dulde man »keine Willkür in der Sprache bitte, keine herabwürdigenden Worte, keine beleidigenden Worte, keine Worte aus der Kolonialzeit, keine diskriminierenden Worte«. Die sprachliche Unterscheidung von Frauen als »Künstlerin« lehnt sie aber ab. »Wollen die Frauen nur weibliche Künstler sein? Die wollen auch Künstler sein – Künst-ler.«

Auch gegen eine Frauenquote sprach sich Heidenreich aus. »Ich bin kein Freund der Quote, ich kann das Wort Quote überhaupt nicht hören«, sagte sie. »Es geht nach Qualifikation und nicht nach Geschlecht – wenn einer besser ist, ist er besser.«

Auf die Frage, ob sich Heidenreich selbst als Feministin bezeichnen würde, antwortete die Schriftstellerin: »Ich bin ein Mensch, der Menschen völlig gleichberechtigt sehen möchte. Ich bin keine Feministin, ich weiß nicht, was man darunter versteht.«

ime/AFP
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