Noch um 1970 haben sie das Publikum mit ihrer scheinbar zufälligen Verarbeitung banaler Gegenstände, auch von Eßbarem, geschockt; »Eat Art« war eines der Reizwörter in den späten sechziger Jahren. Längst sind sie selber museumsreif geworden: Objekte von Joseph Beuys, Daniel Spoerri, Wolf Vostell und Diter Rot finden sich, unter anderen, in der Ausstellung »Geschmacksache - Kunst als Lebens-Mittel« des Wilhelm-Hack-Museums in Ludwigshafen. Niki de Saint-Phalle steht mit einem begehbaren »Nana-Haus« - hier in Lebkuchen nachgebaut - am Anfang. Durch einen Raum mit Beispielen heutiger (kommerzieller) Eß-Kunst gelangt der Besucher dann an eine frugale Tafel mit künstlerischen Reste-Objekten - einer zwar abgenagten, aber »1a gebratenen Fischgräte« von Joseph Beuys oder an Spoerris »Achtung Kunstwerk betiteltes Werk von 1969, auf dem schmutzige Teller und zerknüllte Servietten von profanen Essengenüssen zeugen (bis 7. September).
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Artikel 59 / 85
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