Zur Ausgabe
Artikel 64 / 86

Fernsehen

aus DER SPIEGEL 52/1971

Gerhard Löwenthals Zuschauer entgingen zehn Film-Minuten, die für das »ZDF Magazin« ungewöhnlich gewesen wären: Eine Analyse des Friedensnobelpreises, vom Autor Bodo Gemper eindeutig Brandt-positiv akzentuiert, wurde von Chefredakteur Rudolf Woher (CDU) abgesetzt. Offizielle Begründung: Der Film sei durch falsche Kürzungen, so Löwenthals Ko-Moderator und Anti-Ostpolitiker Fritz Schenk (SPD), »technisch in die Binsen gegangen«. Für den Vertrags-Produzenten Conrad Bürkle, der schon einmal einen ungesendeten Links-Film für das »ZDF Magazin« gedreht hatte, »war das meine letzte Sendung bei Löwenthal«; Chefredakteur Woller habe den Film nicht wegen einer technischen Panne abgesetzt, sondern dem Autor, so Bürkle, »dialektische Schlaumeierei und fehlendes politisches Engagement bezüglich der Ostverträge vorgeworfen«. Autor Gemper: »Eine verlogene Mannschaft.«

Zur Ausgabe
Artikel 64 / 86
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren