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Frances McDormand Wunderbar biestig

aus DER SPIEGEL 50/2021
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Steve Bisgrove / Shutterstock

Die Schauspielerin Frances McDormand, 64, ist mit ihrem neuesten Projekt sehr zufrieden: »Wir drei sind auf dem Höhepunkt unserer Schaffenskraft«, sagte sie in der »New York Times« über die jüngste Zusammenarbeit mit Denzel Washington und Joel Coen. Die beiden Hollywoodgrößen und der Regisseur, der McDormands Ehemann ist, haben »The Tragedy of Macbeth« gedreht, eine Filmadaption des großen Dramas von William Shakespeare; Washington und McDormand spielen das schottische Königspaar. McDormand gab den Anstoß für dieses ambitionierte Projekt – anscheinend nervte sie ihren Ehemann so lange, bis er nachgab. Auch in ihren Rollen ist sie gern mal unnachgiebig, stur und eigensinnig. Washington nennt sie »ein Biest«, er meint es bewundernd. Die Zusammenarbeit der drei gestandenen Künstler bedurfte viel Vertrauen, sagte McDormand. Ihr Mann habe sich da­rauf verlassen müssen, dass Washington und sie sich nicht gegen ihn verbündeten; Washington habe darauf bauen müssen, dass McDormand und ihr Mann nicht zu vertraulich als Paar miteinander umgingen. Alle drei wollten etwas Universelles schaffen, nicht Aktuelles, so die »New York Times«. Shakespeares Werk politisch korrekt zu interpretieren wäre »banal«, findet McDormand, »es ist größer als das«. Deshalb, so teilte es die vierfache Oscarpreisträgerin der »New York Times« mit, habe sie kein Inte­resse, Macbeth als einen Vertreter toxischer Männlichkeit zu verstehen, noch liege ihr daran, die Stereotype von Lady Macbeths Biestigkeit zu korrigieren. KS

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