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Festspiele Gekränkte Musikanten

aus DER SPIEGEL 1/1994

Von »Schlangenbrut« sieht sich Gerard Mortier, Intendant der Salzburger Festspiele, umgeben; am kommenden Montag muß er giftigem Gezücht entgegentreten. Dann trifft sich der wenig konziliante Musik-Manager aus Belgien beim Salzburger Landeshauptmann zur Machtprobe mit Vertretern der Wiener Philharmoniker. Mortier hat die erfolgverwöhnten Musikanten bereits gekränkt, indem er das Festival-Programm kühn über ihre klassisch-romantische Domäne hinaus erweiterte und zudem Konkurrenz-Orchester einlud. Nun möchte er den Wienern sogar untersagen, sich während ihrer sechswöchigen Salzburg-Vertragszeit beliebig in einträglichen Nebenjobs zu verzetteln, etwa bei Kammerkonzerten. Die Philharmoniker wollen ihm, so einer von ihnen, »beinhart« entgegentreten. Doch Mortier hat gute Karten: Unter seiner Leitung haben die Festspiele an Renommee gewonnen, und Arbeit fände er leicht auch anderswo. Zum Beispiel sollen schon Interessenten aus Hamburg, wo 1997 der Stuhl eines Opernintendanten frei wird, bei ihm vorgefühlt haben.

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