Alles außer Fußball! Schimi gibt aufs Maul

Hochbezahlte Profis, die grazil um Bälle tänzeln: So ein steriles Massenevent wäre nichts für Kommissar Schimanski. Der pöbelt und prügelt sich lieber durch das Ruhrgebiet. Erst gibt's ein rohes Ei, dann auf die Fresse. Zu sehen im WDR, der den ersten Schimi-Tatort wiederholt.
Schimanski (Götz George) hat Stress: Der Prügelkommissar machte den Schnauzer populär

Schimanski (Götz George) hat Stress: Der Prügelkommissar machte den Schnauzer populär

Foto: WDR

Tatort

Wer 1981 noch zu jung war, um den " " zu gucken, wurde trotzdem über schulische Umwege der ästhetischen und geschlechtspolitischen Umwälzungen gewahr, die dem Einbruch Götz Georges ins sonntägliche Primetime-Idyll folgten: Auf einmal ließen sich des Sexismus unverdächtige Deutschlehrer gigantische Schnauzer stehen, warfen sich beige Schimi-Jacken über und benutzten andauernd Worte wie "ficken".

Ganz klar, man war für oder gegen Kommissar Horst. Die einen machten ihn zum Helden, die anderen forderten seine sofortige Absetzung. So zum Beispiel die "Neue Ruhr-Zeitung", die ihren Pott verunreinigt sah und forderte: "Werft den Prügelkommissar aus dem Programm!"

Mit der heute noch einmal ausgestrahlten Antrittsfolge lässt sich der Rummel um Schimanski ganz gut erklären. Am Anfang zieht sich der Polizist ein rohes Ei rein, danach gibt es auf die Fresse. Entschuldigung, wer braucht da denn Fußball? Christian Buß


"Tatort: Duisburg-Ruhrort", Mittwoch, 22.50 Uhr, WDR

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