Angriff in Berlin Maskierter schießt auf Rapper Massiv
Berlin - Gegen 22.10 Uhr gestern Abend hatte der bekannte Rapper Massiv sein Fahrzeug in der Neuköllner Schierker Straße verlassen, um mit seinem Handy zu telefonieren, sagte Polizeisprecher Manuel Kauffmann SPIEGEL ONLINE.

Rapper Massiv: Opfer eines bewaffneten Überfalls
Foto: Sony BMGDann sei ein maskierter Unbekannter auf den 25-jährigen Musiker zugekommen und habe ihm etwas Unverständliches zugeraunt. Dann gab der Täter unvermittelt mehrere Schüsse ab. Massiv wurde am Oberarm getroffen und in einem Krankenhaus ambulant behandelt.
Der Täter sei in einem dunklen Wagen in Richtung Hermannstraße geflüchtet, sagte Kauffmann.
Ein männlicher Bekannter des Sängers war im Fahrzeug geblieben und hatte von dem Tathergang nichts mitbekommen. Als er die Schüsse hörte, alarmierte er die Polizei. Die sucht jetzt mögliche Augenzeugen.
Über das Motiv der Tat ist bislang nichts bekannt. Dass die Attacke in Berlin-Neukölln zu einem Rapper-Krieg zwischen verfeindeten Musikern gehört, gilt nach Meinung von Ermittlern als unwahrscheinlich.
Massiv ist Sohn palästinensischer Flüchtlinge und steht bei Sony BMG unter Vertrag. Er ist Teil der Berliner Aggro-Rapper-Szene, der auch Sido angehört. Mit seinem kahlrasierten Schädel, Tätowierungen und Videoszenen hinter Gittern inszeniert sich der bullige Massiv als typischer Gangsta-Rapper.
Im Juni wurde er bei einem Konzert in Duisburg von zwei Jugendlichen aus dem Publikum angegriffen und zog sich eine Halswirbelverletzung zu. "Ich habe wirklich noch nie ein so hohes Neidpotenzial gesehen wie bei mir", sagte Massiv danach in einem RTL- Interview. Darin bestritt er auch, dass es sich bei der Schlägerei um einen PR-Gag gehandelt habe.
sto/dpa