ARD Anne Will soll Christiansen ersetzen
München - "Das läuft klar auf Anne Will hinaus", wird ein hochrangiger ARD-Mitarbeiter in der Internet-Ausgabe der "Süddeutschen Zeitung" zitiert. Die offizielle Entscheidung fällt bei der Sitzung der Intendanten am 5. und 6. Februar in Frankfurt am Main.
Der Moderatorenposten war noch vakant, weil Favorit Günther Jauch der ARD überraschend eine Absage erteilt hatte. Er habe sich in den vergangenen Monaten zunehmend umzingelt gefühlt von Gremien voller Irrlichtern, Profilneurotikern und Wichtigtuern, so Jauch. "Jeder drittklassige Bedenkenträger schlug ein anderes Pflöckchen in den Boden."
Dennoch habe er lange auf ein gutes Ende der Verhandlungen gehofft, da seine direkten Gesprächspartner, NRD-Intendant Jobst Plog, WDR-Chef Fritz Pleitgen und Programmdirektor Günter Struve, Platzhirsche seien, "die sich zur Not auch allein auf die Lichtung wagen und ihrem Rudel zeigen, wer Herr im Haus ist", betonte Jauch. "Aber das nachgeordnete Niederwild reißt mit dem Hintern ein, was die Chefs mit dem Kopf gerade aufgebaut haben."
Auch für die anderen Kandidaten der Christiansen-Nachfolge werde die ARD etwas Gutes tun, berichtet "süddeutsche.de" weiter. Demnach ist der vom WDR eingesetzte Frank Plasberg für einen anderen Auftritt im Ersten Programm im Gespräch. Sandra Maischberger, die ebenfalls als Christiansen-Nachfolgerin in Frage kam, könnte demnach ins Team der Tagesthemen wechseln - als Nachfolgerin für Anne Will.
Will war im April 2001 bei den Tagesthemen Nachfolgerin von Gabi Bauer geworden. Zuvor hatte sie als erste Moderatorin überhaupt die Männerdomäne " Sportschau" erobert und als Sportreporterin auch Live-Übertragungen von den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney kommentiert. Im Oktober vergangenen Jahres wurde sie mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Information für die beste Moderation ausgezeichnet.
jto/AFP/AP