
Banksy-Aktion in New York: Ein Hitler für den guten Zweck
Neue Banksy-Aktion Sitzt ein Nazi auf ner Parkbank
New York - Hitler in Landschaft, Nazi vor Bergpanorama oder braunes Idyll? Nein, "Die Banalität der Banalität des Bösen" heißt das etwas befremdliche Bild eines Nazi-Offiziers in Uniform samt Armbinde vor einer malerischen Bergkulisse, offensichtlich in Anlehnung an die von der Philosophin Hannah Arendt geprägte Formulierung in ihrem Bericht über den Prozess gegen den Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann. Graffiti-Sprayer Banksy ist Teilurheber des Gemäldes, das jetzt versteigert wurde: 615.000 Dollar (rund 450.000 Euro) hat das Bild eingebracht.
Dabei hat Banksy keineswegs die Spraydosen gegen Pinsel und Ölfarbe eingetauscht. Das Landschaftsbild kaufte er der "New York Daily News" zufolge in einem Gebrauchtwarenladen und malte anschließend den auf der Bank sitzenden Uniformierten hinein. Dann brachte er es in den Laden zurück - signiert mit "Banksy" unter der ursprünglichen Signatur. "Ein Trödelladenbild ruiniert und wieder dem Trödelladen gestiftet", kommentiert der Künstler die Aktion auf seiner Website .
Schon seit Wochen sorgt der britische Künstler, der seine Identität geheim hält, mit Aktionen in New York für Aufsehen. So ließ er Originalwerke am Straßenrand in der Nähe des Central Park verkaufen - für 60 Dollar das Stück. Doch trotzdem interessierte sich kaum jemand für die Bilder, unter denen sich auch eine Version des bekannten Banksy-Werks "Flower Thrower" befand. Insgesamt kamen nur etwas mehr als 420 Dollar zusammen.
Das Nazi-Bild hat jetzt dank eindeutiger Banksy-Signatur ein Vielfaches eingebracht - für einen guten Zweck. Die Verkaufserlöse des Trödelladens gehen an ein Aids-Projekt in Brooklyn. Der Laden kann zudem sich über erhöhte Aufmerksamkeit freuen: Seit bekannt ist, dass ein echter Banksy im Schaufenster hängt, lockt er zahlreiche Schaulustige an.