Nach Klub-Kündigung Neue Hoffnung für das KitKat?

Zunächst hieß es, der für Fetischnächte berühmte Klub KitKat müsse schließen, weil seine Berliner Räume gekündigt worden seien. Nun heißt es, es würde neu verhandelt. Doch dazu gibt es widersprüchliche Aussagen.
Vielleicht geht die Party im KitKat doch weiter

Vielleicht geht die Party im KitKat doch weiter

Foto: picture alliance

Dem KitKat und dem SageClub, die sich die Räumlichkeiten in einem Gebäude in Berlin teilen, drohe das Aus, hieß es am Donnerstagmorgen. Den beiden Klubs seien die Räume gekündigt worden, hatte der Geschäftsführer der Clubcommission, Lukas Drevenstedt, der "Berliner Zeitung" gesagt. Sie müssten vermutlich im Juni 2020 weichen. Nun gibt es neue Hoffnung für die beiden Discos - wenn man auf den Hausverwalter des Grundstücks hört: Man befände sich in Verhandlungen mit den Betreibern des KitKats, um einen Mietvertrag fortzuführen, teilte Hausverwalter Henry Neil Howe am Nachmittag mit.

Howe, dessen Büro sich ganz in der Nähe des Klubs befindet, widersprach der Darstellung, es gebe einen Konflikt um die Räumlichkeiten der Klubs. Der Hauptmieter der Klubräume ist der SageClub, der dort einmal die Woche öffne, das Wochenende über lädt das KitKat zum Feiern ein, als Untermieter. Das könnte sich nun ändern, so Howe. "Der Eigentümer steht nunmehr in Verhandlungen mit den Betreibern des KitKat Klubs selbst, um den Mietvertrag mit ihnen als Hauptmieter fortzuführen, damit die Szene erhalten bleiben kann", teilt Howe dem SPIEGEL mit.

Das sei für ihn neu, sagte Sascha Disselkamp, geschäftsführender Vorstand der Clubcommission und Betreiber des SageClubs, auf Nachfrage des SPIEGEL. Von solchen Verhandlungen habe er bisher nichts gewusst. Es sei nur die Kündigung des Mietverhältnisses kommuniziert worden. Wenn das KitKat tatsächlich Hauptmieter des Areals würde, dann könne er sich allerdings vorstellen, dass man das bisherige Konzept weiterführe.

Es könnte offenbar PR-Strategie sein

"Die Behauptung, dass es Verhandlungen mit dem KitKat als Hauptmieter gibt, scheint eine PR-Strategie zu sein. Die Klubs sind jederzeit bereit, über eine Verlängerung des Vertragsverhältnisses zu verhandeln", sagt Lutz Leichsenring, Pressesprecher der Clubcommission, einem Zusammenschluss von 250 Berliner Klubbetreibern und Veranstaltern, auf Anfrage des SPIEGEL.

Statt Verhandlungen über ein Fortsetzen des Mietverhältnisses mit den Klubs zu führen, treibe der Eigentümer des Areals kontinuierlich dessen Weiterentwicklung voran, um das Gelände zu verkaufen - ohne die Klubs. Auch die Clubcommission sei Untermieter der SageGruppe und müsse das Gebäude der Kündigung zufolge im kommenden Sommer verlassen. Man schaue bereits nach neuen Räumen in Berlin.

"Es gibt keine Verkaufssituation"

"Es gibt keine Verkaufssituation", widersprach daraufhin Hausverwalter Howe, vom SPIEGEL mit dem Vorwürfen konfrontiert. Man wolle kein Ende der Klubkultur auf dem Areal herbeiführen.

KitKat und SageClub zählen in Berlin zu den gefragtesten Institutionen des Nachtlebens. Vor allem das KitKat ist wegen der freizügigen Outfits seiner Partygäste bekannt - und wegen der Fetisch-Partys, die dort regelmäßig stattfinden. Dass die beiden legendären Discos weichen müssen, sorgte bereits im Internet für reichlich Unmut.

Der SPIEGEL konnte das KitKat selbst zu diesem Fall nicht erreichen.

evh
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