Beutekunst Getty-Museum gibt 40 Werke an Italien zurück

Der Countdown lief, auf dem Spiel stand die Zusammenarbeit: Bis zum 31. Juli hatte das amerikanische Getty-Museum Zeit, illegal erworbene Kunstwerke an Italien zurückzuerstatten. In letzter Sekunde gab man in Kalifornien grünes Licht.

Rom/Los Angeles - Eine Einigung, buchstäblich in letzter Sekunde: Das US-amerikanische Getty-Museum wird nun doch 40 von insgesamt 52 umstrittenen Werken zurückgeben, wie das italienische Kulturministerium und das kalifornische Kunsthaus mitteilten.

Ende 2006 hatten die Amerikaner lediglich der Rückgabe von 26 Kunstwerken zugestimmt - Kulturminister Francesco Rutelli forderte jedoch alle Stücke zurück und stellte ein Ultimatum bis zum 31. Juli. Im Raum stand die Androhung des Abbruchs jeglicher kultureller Zusammenarbeit mit dem Getty-Museum.

Beide Seiten scheinen mit dem Kompromiss fürs Erste zufrieden, die berühmte Bronzestatue des griechischen Athleten Lysippus allerdings könnte den Haus- und Länderfrieden bald schon kräftig stören. Diplomatisch hat man weitere Diskussionen über die Rückgabe auf einen späteren Zeitpunkt verschoben,

Die ebenfalls umstrittene weltberühmte Statue der Aphrodite aus einem griechischen Tempel in Morgantina auf Sizilien kehrt 2010 aus Los Angeles nach Italien zurück. "Italien und das Getty-Museum haben sich auf eine groß angelegte kulturelle Zusammenarbeit geeinigt, die Leihgaben von bedeutenden Werken und Ausstellungen umfasst", teilten beide Seiten mit. Wenn das nicht nach der Kunst der Vermittlung klingt.

dan/dpa

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