

Hamburg/Köln/Mexico City - Ein Symbol für die sinnliche Seite der Kunst? Oder eher ein kluger Marketing-Gag? Die Künstler des sogenannten Museums der Wanderausstellungen, Itinerant Museum of Art (ItiMa), nutzen Frauenkörper als Leinwand. Mit einer Bodypainting-Aktion wollen sie jetzt die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo feiern. Dafür rufen sie Frauen weltweit dazu auf, ihren Körper zu Kahlos Ehren bemalen zu lassen.
In Mexiko hätten sich bereits 100 Frauen dazu bereiterklärt, Kahlo-Botschafterinnen zu werden, sagte ItiMa-Gründer Fernando Morales-de la Cruz, der aus Guatemala stammt. Bis zum 106. Geburtstag Kahlos, am 6. Juli 2013, will er die Kahlo-Schau in möglichst vielen Städten durchführen - stets mit den nackten Körpern einheimischer Frauen. "Wir suchen Frauen, Künstlerinnen und Liebhaberinnen der Kunst in der ganzen Welt, die uns dabei helfen, den Geist von Frida auf alle Kontinente zu tragen", sagt Morales. Für sein Projekt kooperiert er mit einheimischen Künstlern des jeweiligen Austragungsortes der Aktion, schreibt die mexikanische Zeitung "El Universal".
Die Malerin Frida Kahlo, Tochter des deutschen Fotografen Wilhelm Kahlo und der Mexikanerin Matilde Calderón y Gonzalez, ist weltweit zu einer Identifikationsfigur des Kampfes für die Rechte der Frauen geworden. Zusammen mit ihrem Mann Diego Rivera, der vor allem für großflächige Wandmalereien - auf Spanisch: Murales - berühmt ist, lebte sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1954 in ihrem Elternhaus in Mexico City. Das blaue Haus, die Casa Azul, ist heute ein Museum und zeigt viele Werke der Künstlerin. Eine vielbeachtete Biographie des Künstlerpaares hat der französische Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Jean-Marie Gustave Le Clézio vorgelegt, sie trägt den Titel "Diego und Frida".
Das ItiMa verfügt über kein Gebäude, seine Ausstellungen zeigt das wandernde Museum auf Plätzen, Straßen und vor attraktiven Kulissen. Im Frühjahr hatten ItiMa-Künstler mit einer ähnlichen Aktion in Deutschland von sich reden gemacht. Sie ließen zwei Frauen durch Köln spazieren - mit nichts weiter auf der Haut als Malereien der Künstler Gustav Klimt und Egon Schiele. Ein Rundgang um den Kölner Dom und durch die Einkaufsstraßen der Innenstadt wurde ihnen damals allerdings von der Polizei verboten. Köln und Mexico City sind zwei von 150 Städten, in denen der Guatemalteke Morales-de la Cruz Bodypainting-Projekte präsentieren will. In Köln entstand auch bereits ein Kahlo-Körperkunstwerk, das die Macher aus einiger Entfernung vor der Kulisse des Kölner Doms ablichteten.
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Bodypainting-Aktion zu Ehren von Frida Kahlo: Die Künstler des sogenannten Museums der Wanderausstellungen, Itinerant Museum of Art (ItiMa), nutzen Frauenkörper als Leinwand - hier vor der Kulisse des Kölner Doms.
Die Malerin Frida Kahlo ist weltweit zu einer Identifikationsfigur des Kampfes für die Rechte der Frauen geworden.
Zusammen mit ihrem Mann Diego Rivera - hier bei einer anti-faschistischen Demonstration am 23. November 1936 - lebte sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1954 in ihrem Elternhaus in Mexico City.
"Wir suchen Frauen, Künstlerinnen und Liebhaberinnen der Kunst in der ganzen Welt, die uns dabei helfen, den Geist von Frida auf alle Kontinente zu tragen", sagt ItiMa-Gründer Fernando Morales-de la Cruz.
Im Frühjahr hatten ItiMa-Künstler mit einer ähnlichen Kunstaktion in Deutschland von sich reden gemacht. Sie ließen zwei Frauen durch Köln spazieren - mit nichts weiter auf der Haut als Malereien der Künstler Gustav Klimt und Egon Schiele.
Das Wandermuseum verfügt über kein Gebäude, seine Ausstellungen zeigt es auf Plätzen, Straßen und vor attraktiven Kulissen, hier vor dem Kölner Dom.
Body-Painting nach dem Klimt-Motiv "Der Kuss".
Kunstaktion in Köln: Wandelnde Ausstellungs-Stücke sollen etablierte Werke in den Alltag tragen.
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