Bücher-Automat Der Literarische
Häppchen fürs Hirn serviert man am besten zwischen zwei Buchdeckeln. Den literarischen Snack für zwischendurch gibt es sogar von namhaften Autoren.
Der Bahnsteig zwischen Gleis 3 und Gleis 4 am Bahnhof Gesundbrunnen ist etwas für Feinschmecker. Ein silbern glänzender Automat bietet dort Lebkuchenherzen an, Schoko-Bons und Apfelschorle. Nichts Besonderes, bis auf das kleine gelbe Büchlein, das zwischen Bounty-Riegeln und Keksen auffällt. "Jeffrey McDaniel" steht darauf und "Siamesische Gegensätze" in einer Sprechblase über zwei schwarzen Katzen.
Buch-Automat: Lecker Lektüre
Seitdem hat er 30.000 Leseheftchen verkauft. Jeden Monat erscheint ein neues Buch; es gibt Sammler, die jede der bisher 60 Ausgaben besitzen. Die Süßigkeiten-Automaten mit Literaturbeilage stehen an über 30 Orten in Deutschland, einer sogar auf Sylt. Am besten verkauft sich die automatische Lyrik und Prosa - manchmal auch von prominenten Autoren wie Tanja Dückers oder Dietmar Dath - in Berlin.
Ganz neu ist die Idee jedoch nicht: Reclam verkaufte seine gelben Heftchen bereits in den zwanziger Jahren millionenfach in speziellen Heftautomaten. Der Erfolg heute liegt sicher auch am niedrigen Preis: Mit einem Euro ist der Lesestoff billiger, als Schoko-Bons und Apfelschorle.
Praktisch automatisch - hier alle Exemplare zum Durchklicken: