Christiansen-Nachfolge Günther Jauch sagt ARD ab

Günther Jauch wird keine Polit-Talkshow für die ARD moderieren. Er habe die Nachfolge von Sabine Christiansen abgesagt, sagte Jauch der Deutschen Presse-Agentur. Mehrere Gründe seien dafür ausschlaggebend gewesen.

Hamburg - Als Begründung gab der 50-Jährige unter anderem an, dass die ARD darauf gedrungen habe, er solle "journalistisch exklusiv" für "das Erste" tätig sein und eine weitere Sendung übernehmen. "Ich wollte aber keine Zusagen über den Sonntagabend hinaus geben", so Jauch.

Als weiteren Grund nannte Jauch, dass die ARD die Zuständigkeit für seine Show den Chefredakteuren habe unterstellen wollen. "Damit wäre nach meiner Auffassung die Sendung dem ständigen Risiko ausgesetzt, zum Spielball der politischen Farbenlehre innerhalb der ARD zu werden." Dies entspreche nicht seinem Empfinden von "innerer Freiheit und äußerer Unabhängigkeit".

Jauch, derzeit mit der Show "Wer wird Millionär?" und "Stern TV" bei RTL aktiv, sollte Christiansens Nachfolge im September 2007 antreten. Ein inhaltliches Konzept für die Sendung lag noch nicht vor. "Jauch soll das Format weiter entwickeln", hatte ein ARD-Intendant dem SPIEGEL gesagt. "Dazu reicht es nicht, dass er einfach nur einen Stuhl mehr in die Runde stellt."

Nicht nur von Sabine Christiansen hätte sich der RTL-Star absetzen müssen, sondern auch von WDR-Polit-Talker Frank Plasberg, der lange als Alternativlösung galt.

Bezüglich der umfassenden Werbeaktvitäten des Moderators habe es laut ARD-Sprecher keine Unstimmigkeiten mehr gegeben. Der Moderator sei dem Sender weit entgegengekommen.

Die ARD und Programmdirektor Günter Struve kündigten für den Mittag eine Stellungnahme an.

dan/dpa/ddp

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten