Documenta 12 1001 Chinesen zu Besuch in Kassel
Kassel - Es sind nur noch gute drei Monate bis zum Beginn der 12. Documenta, und nun ist eines der ersten Großprojekte bekannt geworden. Der chinesische Konzeptkünstler Ai Weiwei sagte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", er plane, 1001 seiner Landsleute nach Kassel bringen. Diese sollen die Schau eine Woche als Touristen erleben. Dabei sollen die Chinesen, welche aus sämtlichen Schichten und Berufen stammen sollen, Fotos machen und die Stadt erkunden.
Die Arbeit trage den Titel "Fairytale" (Märchen) und befasse sich mit Ökonomie, Gesellschaft und Kultur, erklärte Ai Weiwei bereits vor einiger Zeit Shanghaier Zeitungen. Genauer erörterte er seine Aktion nicht, er verriet nur so viel: Es würden keine nackten Menschen zu sehen sein. Der Künstler betonte, es sei ihm egal, wenn andere sein Großprojekt nicht als Kunst ansehen würden.
Ai Weiwei, Sohn des chinesischen Poeten Ai Qing, hatte die freiwilligen Teilnehmer über seine Internetseite gesucht. Innerhalb weniger Tage meldeten sich tausende Bewerber, die neugierig geworden waren und das Projekt unterstützen wollten. Die Auserwählten werden sich aber nach Aussagen des Künstlers nur in Kassel bewegen dürfen. Dabei gehe es ihm nicht um Massenrhetorik. "Sie können sich frei bewegen in der Stadt und sollen eher nicht im Block herumlaufen", zitiert die "FAZ" den Künstler.
Anreisen werden sie für den Zeitraum vom 12. Juni bis zum 14. Juli, in, so ist es geplant, fünf Gruppen à 200 Personen. Die gesamten Kosten von Unterkunft, Verpflegung und Anreise wird der Künstler selbst tragen.
hae/ddp