

Aus acht Bewerberstädten sind nun fünf geworden: Magdeburg, Hannover, Nürnberg, Chemnitz und Hildesheim sind weiter im Rennen, um Europäische Kulturhauptstadt 2025 zu werden. Das verkündete die zwölfköpfige Jury bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Nicht in die engere Auswahl haben es damit Dresden, Gera und Zittau geschafft.
Dass sich mit acht Bewerberstädten so viele darum bemüht hätten, Europäische Kulturhauptstadt zu werden, sei ein klares Bekenntnis zu Europa, sagte die Juryvorsitzende Sylvia Amann. Doch warum hat die Jury von acht Städten immerhin noch fünf auf die Shortlist gesetzt? Hatte man zu wenig Mut, die Auswahl weiter einzuengen?
"Zu wenig Mut hatten wir nicht", sagte Amann auf der Pressekonferenz. Am Schluss sei für die Auswahl ein Kriterium relevant gewesen: Welche Stadt die Bewerbung innerhalb weniger Monate weiter konkretisieren könne. Bei den fünf nun ausgewählten Städten glaube die Jury daran. Bei den drei ostdeutschen Bewerberstädten Dresden, Gera und Zittau offensichtlich nicht.
Ernüchterung in Dresden
Das Aus für Dresden sorgte dort für Ernüchterung. "Selbstverständlich bin ich - natürlich sind wir alle - enttäuscht, dass Dresden nicht eine Runde weiter gekommen ist", sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP).
Laut Hilbert aber war die Teilnahme am Bewerbungsprozess eine Bereicherung für die Stadt und die dafür Engagierten. "Jetzt werden wir analysieren, woran es gelegen hat." Viele Vorhaben im Konzept "Neue Heimat Dresden 2025" sollen auch ohne Titel umgesetzt werden.
Im Herbst 2020 wird die Kulturhauptstadt verkündet
Das Kulturhauptstädteprogramm ist eine EU-Initiative, mit der die Verbundenheit zu einer gemeinsamen europäischen Kultur gefördert werden soll. Es wird immer viele Jahre im Voraus festgelegt, welche zwei Mitgliedstaaten in welchem Jahr jeweils eine Kulturhauptstadt benennen dürfen. Deutschland darf im Jahr 2025 neben Slowenien eine der beiden Städte stellen. Im Herbst 2020 soll dann die Stadt bestimmt werden, die für Deutschland eine der beiden Kulturhauptstädte Europas sein soll.
Jüngste europäische Kulturhauptstadt aus Deutschland war Essen mit dem Ruhrgebiet (2010). Ausgezeichnet wurden davor auch schon Weimar (1999) und West-Berlin (1988). In diesem Jahr können sich das italienische Matera und das bulgarische Plowdiw mit dem Titel schmücken, für nächstes Jahr bereiten sich Rijeka in Kroatien und Galway in Irland vor.
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Der "Christkindlesmarkt" in Nürnberg gehört in Deutschland wohl zu den populärsten Weihnachtsattraktionen. In Nürnberg, Zentrum einer von drei Metropolregionen in Bayern, wohnen knapp 520.000 Menschen.
Magdeburg mit Dom: In der Hauptstadt Sachsen-Anhalts wohnen 238.000 Menschen.
Hannover: Die niedersächsische Landeshauptstadt gehört zu den größeren der fünf Städte, die sich weiterhin um den Titel "Kulturhauptstadt Europa 2025" bewerben dürfen.
Altes und Neues Rathaus in Chemnitz: Knapp 250.000 Einwohner wohnen in der Stadt.
Die 100.000-Einwohner-Stadt Hildesheim hat zwei Kirchen vorzuweisen, die seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen - und einen historischen Marktplatz mit prächtigen Fachwerkhäusern.
Panoramablick auf die Bewerberstadt Dresden: Dass Dresden es nicht in die engere Runde für die Kulturhauptstadt Europas geschafft hat, sorgte dort für Enttäuschung.
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