Gesellschaft für deutsche Sprache "Flüchtlinge" ist Wort des Jahres 2015
Es ist das bestimmende Thema 2015 - und nun auch das Wort des Jahres: "Flüchtlinge". Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache bekannt.
Flüchtlinge (hier auf Lesbos): Das beherrschende Thema des Jahres
Foto: ARIS MESSINIS/ AFP"Flüchtlinge" ist das Wort des Jahres 2015. Die Wahl begründete die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) auf ihrer Homepage damit, dass es in diesem Jahr das beherrschende Thema gewesen sei.
Der Rat wies zudem darauf hin, dass das Wort sprachlich von Interesse sei, da es mit dem Suffix "-ling" gebildet wird, das "für sprachsensible Ohren tendenziell abschätzig" klinge: Analoge Bildungen wie "Eindringling" oder "Schreiberling" seien negativ konnotiert oder zeichneten sich wie im Fall von "Prüfling" oder "Schützling" durch eine passive Komponente aus.
Den zweiten Platz belegte "Je suis Charlie", das Bezug nimmt auf den Terroranschlag auf das Redaktionsbüro der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo", bei dem im Januar zwölf Menschen ermordet wurden. Auf dem dritten Platz landete "Grexit", eine Überblendung aus "Greek" und "Exit", die in der ersten Jahreshälfte die Diskussion überschrieb, ob Griechenland aufgrund seiner hohen Staatsverschuldung aus der Eurozone ausscheiden müsse.
Zudem unter den Top Ten: "Mogel-Motor", das Bezug auf den VW-Skandal nimmt, "Selfie-Stab", das den beliebten Stativarm für Selbstporträts beschreibt, oder auch der Satz "Wir schaffen das!", mit dem Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Überzeugung ausdrückte, dass Deutschland die ansteigenden Flüchtlingszahlen bewältigen werde.
Die Top Ten im Überblick:
Die GfdS kürt jedes Jahr eine Wendung oder ein Wort, das aus Sicht der Sprachexperten das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben sprachlich in besonderer Weise begleitet hat. Nicht die Häufigkeit, sondern die Signifikanz und Popularität seien bei der Wahl entscheidend.
2014 entschied sich die GfdS für "Lichtgrenze": Es bezog sich auf die Berliner Lichtinstallation, die im vergangenen Jahr an den Mauerfall erinnerte. 2013 hatte der Sprachrat das Kunstwort "GroKo" zum Wort des Jahres gewählt, eine Kurzform für den Begriff Große Koalition.
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