Medienkonzern Friede Springer schenkt Döpfner Aktien für 70 Millionen Euro

Mathias Döpfner und Friede Springer: Tango und Aktien
Foto: dapdBerlin - Zu ihrem 70. Geburtstag vor zwei Tagen soll Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner Friede Springer einen Tangokurs geschenkt haben. Zuvor hatte sich die Verlegerwitwe offenbar mit einer wesentlich großzügigeren Gabe erkenntlich gezeigt: Wie aus einer Börsen-Pflichtmeldung hervorgeht, verschenkte Springer am Dienstag ein Paket von 1.978.800 Aktien an den Konzernchef. Beim aktuellen Kurs wäre das Paket mehr als 73 Millionen Euro wert.
Der Verlag, der unter anderem die Zeitungen "Welt" und "Bild" herausgibt, wollte die Transaktion nicht kommentieren, da sie einen "privaten Hintergrund" habe. Aus Unternehmenskreisen hieß es, mit der Schenkung habe Friede Springer zu ihrem 70. Geburtstag ihre Unterstützung für Döpfners erfolgreichen Kurs und ihre freundschaftliche Beziehung zum Manager unterstreichen wollen. Die Haupterbin des Verlages wolle ihn noch enger und langfristig an das Unternehmen binden.
Mit der Schenkung vermindert sich das von der Erbin des Verlegers Axel Springer persönlich gehaltene Aktienpaket von sieben auf fünf Prozent. An ihrer Mehrheit an dem Unternehmen ändert sich jedoch nichts: Der größte Teil der 51,4 Prozent, den Springer kontrolliert, wird über die Axel Springer Gesellschaft für Publizistik gehalten.
Döpfners Anteil liegt nun bei 3,26 Prozent. Der Konzernchef hatte in der vergangenen Woche Rekordzahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. So hatte der Verlag Axel Springer dank steigender Werbeerlöse und Erfolge im Internet von Januar bis Juni mit 1,62 Milliarden Euro einen um 6,2 Prozent höheren Umsatz gemacht als im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um 5,6 Prozent auf 159,6 Millionen Euro.