

Der Lichtdesigner Ingo Maurer ist tot. Das bestätigten Mitarbeiter seiner Firma auf SPIEGEL-Nachfrage. Der Künstler starb am Montag in München im Kreis seiner Familie. Im vergangenen Jahr hatte ihm bereits ein Oberschenkelhalsbruch zu schaffen gemacht.
Schon seine erste Leuchte machte ihn berühmt: "Bulb", ein Entwurf aus dem Jahr 1966 wurde in die Design Collection des Museum of Modern Art in New York aufgenommen, "Little Black Nothing" und das Niedervolt-Seilsystem "YaYaHo" folgten etwa zwanzig Jahre später. Ingo Maurer hat sich ungewöhnlichen Lampen und Lichtinstallationen verschrieben. Geboren 1932 auf der Insel Reichenau im Bodensee, absolvierte Maurer zunächst eine Ausbildung als Typograph und studierte von 1954 bis 1958 Graphikdesign in München.
1960 zog es ihn weg aus Deutschland, in die USA. Dort arbeitete er als Designer in New York und San Francisco, eher er nach drei Jahren wieder nach Europa übersetzte und kurze Zeit später seine Firma "Design M" in München gründete. Maurer ist seither verantwortlich für besondere Beleuchtungskonzepte, Lichtinszenierungen und -systeme. Für den Modedesigner Issey Miyake erarbeitete Maurer etwa eine Installation für eine Modenschau in Paris, plante das Beleuchtungskonzept einer U-Bahn-Station in München und gestaltete Lichtobjekte für die Innenräume des Atomiums in Brüssel.
Seine Arbeiten wurden international gezeigt, 1985 etwa in Paris im Centre Georges Pompidou, 1993 im Stedelijk Museum in Amsterdam, 1998 im Museum of Modern Art, in Barcelona, Tokyo, Osaka, London und São Paulo. Für seine Arbeit wurde Maurer häufig ausgezeichnet, etwa mit dem dänischen Georg Jensen Prize, dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland und mit dem Compasso d'Oro, einem wichtigen Industriedesignpreis. 2005 wurde Maurer zum Royal Designer of Industry durch The Royal Society of Arts in London gekürt.
Nun ist Ingo Maurer gestorben. Er wurde 87 Jahre alt.
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Ingo Maurer hat sich ungewöhnlichen Lampen und Lichtinstallationen verschrieben. Geboren 1932 auf der Insel Reichenau im Bodensee, absolvierte er zunächst eine Ausbildung als Typograph und studierte von 1954 bis 1958 Graphikdesign in München.
Im Atomium: Die Leuchte "Friendly Intrusion from Outer Space" beleuchtet das Atomium, das berühmteste Wahrzeichen Brüssels. Maurer hat mehrere Lampen für den Innenraum entworfen, nachdem es 2006 nach einer Renovierungspause wiedereröffnet wurde.
Ei in der Luft: Das "Pendulum" lässt Ingo Maurer in der Pinakothek der Moderne schwingen. Laut Beschreibung soll es das Wohlbefinden fördern, das riesige Ei muss per Hand in Schwingung versetzt werden. Es ist noch bis Februar 2020 in dem Museum zu sehen.
Nachdem Maurer viele Jahre hauptsächlich Designleuchten entwarf, erarbeitete er in den vergangenen Jahrzehnten auch viele Beleuchtungskonzepte. Auf diesem Foto spiegeln sich die Wagen einer ausfahrenden U-Bahn in einer Münchner U-Bahn-Station, die Maurer mit Spiegeln und blauem Licht neu gestaltete.
Lichterloh: Ursprünglich wollte Ingo Maurer für dieses Werk, "ablaze" ("lichterloh"), gemeinsam mit Axel Schmid eine Hütte abbrennen lassen. So sollte man beobachten, wie etwas sich in den Flammen verändert. Aber weil das hier, in der Universität Mailands, nicht möglich war, erarbeiteten die beiden eine windschiefe Hütte, aus der Qualm aufsteigt und rotes Licht strahlt - von weitem also Feuer.
Im Wasserbasin: In dieser Installation bewegen und schweben Plastikquader, die Licht reflektieren. Maurer erarbeitete es für den Flughafen Toronto.
Unter dem "Lichtteppich": Die Installation "Spirits Flying High!" ist eine Kombination aus Kunststoff und LEDs. Maurer und sein Team zeigten sie unter anderem hier, in Mailand.
Für seine Arbeit wurde Maurer häufig ausgezeichnet, etwa mit dem dänischen Georg Jensen Prize, dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland und mit dem Compasso d'Oro, einem wichtigen Industriedesignpreis. 2005 wurde Maurer zum Royal Designer of Industry durch The Royal Society of Arts in London gekürt.