Jauchs ARD-Rückzieher "Gremien voller Gremlins"

Nach seiner Absage, als Nachfolger von Sabine Christiansen anzutreten, rechnet Günther Jauch mit der ARD ab. "Ich sollte bei der ARD unter Aufsicht gestellt werden wie in grauer Vorzeit", sagt er im SPIEGEL-Interview.

Hamburg - In den vergangenen Monaten habe er sich zunehmend umzingelt gefühlt von "Gremien voller Gremlins", "Irrlichtern", "Profilneurotikern" und "Wichtigtuern", so der RTL-Star Günther Jauch zum SPIEGEL. Am Ende wäre er "nur noch hin- und hergeschubst worden als Spielball aller möglichen absurden Interessen, die ich im Zweifel nicht mal durchschaue". Er habe das Gefühl gehabt, dass man ihn an möglichst kurzer Leine um die Anstalt rennen lassen wollte. "Jeder drittklassige Bedenkenträger schlug ein anderes Pflöckchen in den Boden", sagte Jauch.

Dennoch habe er lange auf ein gutes Ende gehofft, weil seine direkten Gesprächspartner (NRD-Intendant Jobst Plog, WDR-Chef Fritz Pleitgen, Programmdirektor Günter Struve) "Platzhirsche" seien, "die sich zur Not auch allein auf die Lichtung wagen und ihrem Rudel zeigen, wer Herr im Haus ist. Aber das nachgeordnete Niederwild reißt mit dem Hintern ein, was die Chefs mit dem Kopf gerade aufgebaut haben", so Jauch im SPIEGEL.

Deshalb sei ihm am Ende "klar geworden, dass das keine normalen Geburtswehen sind, wie mir Herr Struve versprochen hatte – eher die Aussicht auf eine Fehlgeburt." Die Verhandlungen mit der ARD sieht Jauch nun als "teuersten Flirt meines Lebens". Sein Projekt einer sonntagabendlichen Polit-Talkshow sei damit definitiv erledigt: "Das Thema ist abgehakt", sagte Jauch.

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