Kathy Griffin und der blutige Trump-Kopf
"Ich bin zu weit gegangen"
In den USA sorgt ein Foto für Aufsehen, das die Komikerin Kathy Griffin mit dem abgeschnittenen, blutigen Kopf von Donald Trump zeigt. Nach Protesten in sozialen Netzwerken entschuldigte sie sich.
Das Foto ist ganz offensichtlich fake, aber auf den ersten Blick schockiert es doch: Kathy Griffin hält darauf den (künstlichen) abgeschnittenen Kopf von Donald Trump in die Kamera. Das am Dienstag veröffentlichte Bild löste in den US-Medien und sozialen Netzwerken heftige Reaktionen aus.
Der Sender CNN, für den Griffin regelmäßig arbeitet, ließ über einen Sprecher wissen, das Foto sei "ekelhaft und beleidigend". Man wäge ab, ob Griffin wie in den vergangenen Jahren die Berichterstattung zum Jahreswechsel moderieren werde - und kündigte ihr am Mittwochabend die Zusammenarbeit auf.
Zu den Kritikern zählte auch Chelsea Clinton, die das Foto "abscheulich und falsch" nannte. Sogar der Secret Service schaltete sich ein.
Noch vor der Kündigung durch CNN entschuldigte sich Kathy Griffin per Twitter-Video. Sie sei zu weit gegangen, sagt sie darin. Sie verstehe, dass das verstörende Bild Menschen beleidige. "Es war nicht lustig, ich verstehe das." Sie werde den Fotografen bitten, die Fotos zu entfernen. Auf der Internetseite "TMZ" und deren Twitter-Account sind sie jedoch nach wie vor zu sehen. Die Klatschseite hatte das Foto zuerst veröffentlicht.
Der Fotograf Tyler Shields verteidigte sein Bild. Dem Magazin "Entertainment Weekly" sagte er: "Es ist ein so gegenwärtiges Motiv. Wir sehen jeden Tag Millionen von Bildern, und es ist schwer, heutzutage Fotos zu machen, die wirklich herausstechen." Für ihn gehe es nicht um Trump an sich, Präsidenten seien nur Symbole. "Jeder darf seine Meinung haben. Und ich darf diese Kunst machen."
Tyler Shields war zunächst professioneller Inline-Skater, bevor er mit der Fotografie begann. Schon vor dem Trump-Foto provozierten seine Arbeiten, eine Serie von 2014 ist mit "Provocateur" betitelt. Eines von Shields' Fotos zeigt die Schauspielerin Heather Morris mit einem blauen Auge. Es war als Kommentar zu Gewalt gegen Frauen gedacht - brachte Shields aber Morddrohungen ein.