Londoner Zeitung Oligarch Lebedew kauft "Evening Standard"

Der eine mag Fußballclubs, der andere kauft sich eine Zeitung: Russische Oligarchen shoppen gern in Großbritannien. So auch Alexander Lebedew. Der Ex-KGB-Mitarbeiter kauft den renommierten Londoner "Evening Standard" - und verspricht den Erhalt der Pressefreiheit.

London - Der russische Oligarch Alexander Lebedew hat den Londoner "Evening Standard" übernommen. Lebedew zahlte eine symbolische Summe - gerüchtehalber ein Pfund Sterling - für die traditionsreiche Hauptstadt-Zeitung, die um ihr Überleben kämpft.

"Die Familie Lebedew ist höchst erfreut, in den 'Evening Standard' zu investieren", heißt es in einer Erklärung Lebedews, die der "Standard"-Mutterkonzern DMGT am Mittwoch veröffentlichte.

Der frühere KGB-Agent und heutige Tycoon versprach darin, einen "freien und unabhängigen Journalismus" zu unterstützen. Das Blatt sei eine Ikone des Qualitätsjournalismus.

Die DMGT-Zeitungssparte Associated soll demnach einen Minderheitsanteil von 24,9 Prozent am "Standard" halten. Der Deal soll im Februar perfekt gemacht werden.

Lebedew arbeitete in seiner KGB-Zeit von 1987 bis 1991 als Diplomat getarnt in der britischen Hauptstadt. Er quittierte den Dienst mit dem Rang eines Oberstleutnants und machte später eine Karriere als Unternehmer. Unter anderem ist er in der Banken- und Luftfahrtbranche aktiv.

Eine ganze Reihe russischer Oligarchen ist bereits in namhafte britische Unternehmen eingestiegen, darunter Roman Abramowitsch, der den Fußballverein Chelsea kaufte. Bislang hat sich jedoch keiner von ihnen an einer Zeitung beteiligt.

dan/AFP

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