Missglückter Gag Mario Barth muss sich entschuldigen

Dieser Witz ging nach hinten los: Comedian Mario Barth macht sich in seiner Sendung über einen stotternden Gefängnisleiter lustig und muss zurückrudern - mit einer öffentlichen Entschuldigung.
Comedian Mario Barth (Archiv)

Comedian Mario Barth (Archiv)

Foto: imago/ VIADATA

Dumm gelaufen für den RTL-Comedian Mario Barth, der sich für keinen Witz zu schade ist. In seiner Sendung "Mario Barth deckt auf!" war es in der vergangenen Woche um das Berliner Gefängnis Plötzensee gegangen, aus dem Anfang des Jahres Häftlinge ausgebrochen waren. In einem Ausschnitt stotterte der Leiter der JVA leicht. Barth griff das auf und äffte den Mann nach. Später allerdings stellte sich heraus, dass der Mann tatsächlich stottert. Dafür will sich Barth nun offiziell entschuldigen, wie RTL mitteilte.

Weder Redaktion noch Produktion hätten gewusst, dass der JVA-Leiter ein Stotterer ist, erklärte ein RTL-Sprecher. "Wenn das so gewesen wäre, wäre die Sendung anders gelaufen - inklusive Moderation", sagte er weiter. "Wir haben ihn als jemanden wahrgenommen, der angesichts kritischer Fragen in Erklärungsnot ist und nach Worten sucht." Das NDR-Medienmagazin "Zapp" hatte den peinlichen Scherz aufgedeckt.

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Die JVA habe RTL am Freitag in der Sache informiert, teilte der Sender mit. In einem Brief habe sich RTL nun entschuldigt. Der Programmverantwortliche werde außerdem persönlichen Kontakt aufnehmen.

"Und Mario Barth wird sich in der nächsten Sendung, die produziert wird, entschuldigen." Da die an diesem Mittwoch geplante Sendung bereits fertig sei, werde das Statement voraussichtlich in einer Ausgabe im Herbst ausgestrahlt.

Der Fall weckt Erinnerungen an einen Beitrag in der ZDF-Satiresendung "heute-show". In einer im Februar ausgestrahlten Sendung hatte sich Moderator Oliver Welke (51) über die Sprache eines AfD-Sachverständigen lustig gemacht - und später nach Protesten einräumen müssen, dass niemand in der Redaktion von dessen Sprachstörung gewusst habe. Auch Welke entschuldigte sich dafür.

brs/dpa

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