"Mein Kampf"-Auszüge Bayerns Finanzministerium zieht vor Gericht

Seine Pläne sind hochumstritten: Am Donnerstag will "Zeitungszeugen"- Verleger Peter McGee Auszüge aus Hitlers "Mein Kampf" in Deutschland veröffentlichen. Das versucht nun das bayerische Finanzministerium zu verhindern - allerdings aus ganz anderen als ideologischen Gründen.
Umstrittene Broschüre: Am Donnerstag sollen Auszüge aus "Mein Kampf" erscheinen

Umstrittene Broschüre: Am Donnerstag sollen Auszüge aus "Mein Kampf" erscheinen

Foto: Stephan Jansen/ dpa

München - Das bayerische Finanzministerium will gegen eine Veröffentlichung von Hitlers "Mein Kampf" vor Gericht gehen. "Es wird beim Landgericht München noch heute Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz gestellt, um die Rechtspositionen des Freistaats Bayern zu wahren", sagte Ministeriumssprecher Tom Neumann am Dienstag. "Durch die mögliche Veröffentlichung von Auszügen aus "Mein Kampf" sehen wir unser Urheberrecht verletzt."

Der britische Verleger Peter McGee will an diesem Donnerstag kommentierte Auszüge aus dem Buch von Adolf Hitler als Broschüre in seiner historischen Wochenzeitung "Zeitungszeugen" veröffentlichen. Das Finanzministerium Bayerns hält aber noch bis 2015 die Urheberrechte an "Mein Kampf".

"Es ist längst überfällig, dass eine breite Öffentlichkeit die Möglichkeit bekommt, sich mit dem Originaltext auseinanderzusetzen", hatte McGee dem SPIEGEL vergangene Woche gesagt. Sein Verlag sorgte bereits 2009 für Debatten in Deutschland, als er Nachdrucke von Nazi-Postillen wie "Der Angriff" oder der "Völkische Beobachter" an die Kioske brachte. Bei Hitlers "Mein Kampf" sollen zunächst drei Ausgaben einer jeweils rund 15-seitigen Broschüre veröffentlicht werden, die Druckauflage liege bei 100.000 Exemplaren.

hpi/dpa

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