Millionendeal Dieter von Holtzbrinck kauft Halbbruder Zeitungen und Zeitschriften ab

Überraschendes Comeback eines Altverlegers: Dieter von Holtzbrinck übernimmt von seinem Halbbruder Stefan die nationalen Zeitungen und Zeitschriften des Verlages. Unter anderem kontrolliert er künftig "Tagesspiegel", "Handelsblatt" und Teile der "Zeit".
Stefan, Dieter von Holtzbrinck (2001): Millionengeschäft unter Brüdern

Stefan, Dieter von Holtzbrinck (2001): Millionengeschäft unter Brüdern

Foto: DPA

Hamburg - Die deutschen Altverleger kehren zurück auf die Bühne. Nachdem Alfred Neven DuMont vor wenigen Wochen die "Berliner Zeitung" übernommen hat, wurde nun der nächste Coup eines deutschen Verlagsmäzens verkündet.

Dieter von Holtzbrinck, der lange Jahre an der Spitze des Stuttgarter Holtzbrinck-Verlags stand und sich 2006 aus dem Familienkonzern zurückgezogen hatte, übernimmt die nationalen Zeitungen und Zeitschriften des Verlags.

Der 67-Jährige kauft seinem Halbbruder Stefan damit unter anderem zu je 100 Prozent den "Tagesspiegel" und das "Handelsblatt" sowie 50 Prozent der Wochenzeitung "Die Zeit" ab. Das Millionengeschäft wurde am Donnerstagnachmittag bekanntgegeben. Stichtag für die Übernahme ist der 1. Juni 2009. Die regionalen Zeitungen, darunter "Trierischer Volksfreund" und "Lausitzer Rundschau", verbleiben bei Stefan von Holtzbrinck.

Stefan von Holtzbrinck, der ohnehin nicht als Liebhaber des Printgeschäfts gilt, hatte den Verlag in den vergangenen Jahren zunehmend auf das Online-Geschäft ausgerichtet und unter anderem die Übernahme des sozialen Netzwerks StudiVZ verantwortet.

Mit dem Verkauf verabschiedet er sich nun aus dem überregionalen Zeitungsmarkt. Dieter von Holtzbrinck hingegen hatte sich 2007 bereits erfolglos bemüht, gemeinsam mit Investoren die "Süddeutsche Zeitung" zu übernehmen. Die Zeitungen wird er in der neu gegründeten Familiengesellschaft Dieter von Holtzbrinck Medien GmbH (DvH Medien) verwalten. Im Gegenzug wird er auf finanzielle Ansprüche verzichten, die ihm aus seiner Trennung von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck zustehen. Bis zu 30 Millionen Euro jährlich sollen dem Altverleger zugeflossen sein.

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