New York Gouverneur stoppt provokante Werbung in U-Bahn
Mit einer umstrittenen Werbekampagne für die Fernsehserie "The Man in the High Castle" hat Amazon in New York für Ärger gesorgt. Die Produktion basiert auf einem Roman von Philip K. Dick aus dem Jahr 1962. Darin gewinnen Deutschland und Japan den Zweiten Weltkrieg und teilen das Staatsgebiet der USA unter sich auf. In dem so entstandenen "Greater Nazi Reich" begrüßen sich die Menschen mit dem Hitlergruß, es formiert sich aber auch Widerstand.
Amazon entschied sich für eine provozierende Bewerbung der Serie: In Manhattan verkehrende U-Bahn-Waggons wurden großflächig mit Nazi-ähnlichen Symbolen versehen - was für Empörung bei vielen New Yorkern sorgte. Plakate zeigten die Freiheitsstatue mit Hitlergruß, die Sitze waren mit Fantasieversionen der japanischen Kriegsflagge versehen. Auf einer US-Fahne waren die Sterne durch einen Reichsadler mit Kreuz ersetzt.
In den sozialen Netzwerken empörten sich viele über den geschmacklosen PR-Gag. Jetzt erklärte ein Sprecher des staatlichen Verkehrsunternehmens Metropolitan Transportation Authority (MTA), die Waggons seien aus dem Verkehr genommen worden, die Werbung werde entfernt. Ein Sprecher von Amazon erklärte, das Unternehmen selbst habe nicht darum gebeten.

Nazi-Symbole: New York kippt umstrittene Amazon-Werbung
Tatsächlich soll der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo interveniert haben. Auch der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio hatte Amazon aufgefordert, die Werbung zurückzunehmen, die er als "unverantwortlich und beleidigend" für Überlebende des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts bezeichnete.
Ursprünglich sollte die Werbekampagne bis zum 6. Dezember laufen. Die insgesamt 260 Plakate in den U-Bahn-Stationen wurden noch nicht entfernt.
Seit Freitag kann die Serie auch in Deutschland gestreamt werden. Hierzulande wirbt Amazon allerdings wesentlich zurückhaltender: Die Onlineanzeige zeigt das von Kugeln zerfetzte Abbild von George Washington auf dem Mount Rushmore.