New Yorker Herbstauktionen
Matisse erzielt Rekordpreis
Die Freundin eines Künstlers kann auch ein Auktionshaus beglücken: Henri Matisse' Porträt seiner Muse wurde für 33,6 Millionen Dollar versteigert - der höchste Preis, den jemals eines seiner Werke einbrachte. Trotzdem scheint es in der Branche zu kriseln.
New York - Das Auktionshaus Christie's hat Grund zum Jubeln: Es versteigerte für den Rekordpreis von 33,6 Millionen Dollar (rund 23 Millionen Euro) das Gemälde "L'Odalisque, harmonie bleue" von Henri Matisse. Das sei der höchste Preis, der je auf einer Auktion für ein Matisse-Bild erzielt wurde, teilte Christie's mit. Geschätzt wurde es vorab auf fünfzehn bis zwanzig Millionen Dollar. Henry Matisse malte das Bild im Jahr 1937. Als Vorlage für die kurvige Haremsdame diente ihm seine Muse, Lydia Delectorskaya. Der Käufer blieb anonym.
Auch ein anderer Maler räumte bei der gestrigen Auktion ab: Pablo Picasso schaffte es gleich mit drei seiner Arbeiten in die Top-Ten der bestverkauften Kunstwerke. Das Gemälde seiner Geliebten Jacqueline Roque, "Femme accroupie au costume turc" (1955) kam für 30 Millionen Dollar (rund 20,5 Millionen Euro) unter den Hammer. "Mann mit der Pfeife" (1968) wurde für 16,8 Millionen Dollar (rund 11,5 Millionen Euro) versteigert und "Tête de femme (Dora Maar)" (1941) erzielte 16,2 Millionen Dollar (rund 11 Millionen Euro).
Doch obwohl zum Auftakt der traditionellen Herbstauktionen in New York Höchstpreise erzielt wurden, verringerten sich bei Christie's die Einnahmen im Bereich impressionistischer und moderner Kunst. Mit 395 Millionen Dollar lagen sie fast 100 Millionen Dollar unter den legendären Versteigerungen aus dem Vorjahr und untertrafen deutlich die aktuellen Erwartungen, die zwischen 350 und 480 Millionen Dollar angesetzt waren.
Morgen setzt Sotheby's die Herbstauktionen mit der Versteigerung impressionistischer und moderner Kunst fort.