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Pritzker-Preis für Toyo Ito: Zeitlos, konzeptuell, erdbebensicher

Foto: Fu Tsu Construction Co., Ltd./ AP/dpa

Pritzker-Preis für Toyo Ito Baut sogar erdbebensicher

Zeitlos seien seine Bauten, eine spirituelle Dimension besäßen sie zudem. So lobt die Jury des wichtigsten Architekturpreises der Welt Toyo Ito, der den Pritzker-Preis 2013 erhält. Besonders stolz ist der Japaner auf ein Gebäude, das sogar das große Beben 2011 überstand.

Los Angeles/Hamburg - Der renommierte Pritzker-Preis für Architektur geht in diesem Jahr an den Japaner Toyo Ito. Der 71-Jährige vereine in seinen Entwürfen "konzeptuelle Innovation mit großartig umgesetzten Bauten", begründete Jury-Präsident Peter Palumbo am Sonntag in Los Angeles die Entscheidung. Die Verleihung soll am 29. Mai in Boston stattfinden.

Nach Gewinnern wie dem Amerikaner Frank Gehry, dem Italiener Renzo Piano und dem Brasilianer Oscar Niemeyer war der Preis im vorigen Jahr an den Chinesen Wang Shu gegangen. Der Pritzker-Preis wird seit 1979 verliehen. Mit Ito erhält zum sechsten Mal ein Japaner die Auszeichnung, die als Nobelpreis der Architektur gilt. Zusätzlich zu einer Bronzemedaille erhalten die Gewinner ein Preisgeld von 100.000 Dollar.

Über 40 Jahre hinweg habe Ito "zeitlose" Gebäude mit mutigen, neuartigen Konzepten und einer "spirituellen Dimension" geschaffen, gab die Pritzker-Jury als Begründung ihrer Wahl an. Sein Design würde "Licht und Freude" ausstrahlen.

Toyo Ito hatte 1971 sein eigenes Architekturbüro gegründet, das zunächst Urban Robot hieß und seit 1979 seinen Namen trägt. Für seine Bauten in Japan und anderen Ländern - unter anderem Bibliotheken, Theater und Bürogebäude - wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. In einer Reaktion auf die Entscheidung der Pritzker-Preis-Jury dankte Ito und erklärte, er selbst sei nie vollkommen zufrieden mit seiner Arbeit. "Wenn ein Bau fertig ist, werden mir jedenfalls schmerzhaft meine eigenen Unzulänglichkeiten bewusst, und das wird in Energie umgewandelt, um mich dem nächsten Projekt zu stellen", schrieb Ito.

Der Architekt zählt die 2001 im japanischen Sendai fertiggestellte Mediatheque zu seinen wichtigsten Arbeiten. Die erdbebensicher gebaute Bibliothek und Kunstgalerie ist von schrägen Zylindern durchzogen, die selbst das schwere Beben von 2011 schadlos überstanden. Zu seinen Großbauten zählt auch das Stadion für die World Games 2009 in Taiwan. Für die Ausstellung "Berlin- Tokyo/Tokyo-Berlin" (2006) in dem Berliner Museum Neue Nationalgalerie gestaltete Ito die obere Halle als eine riesige begehbare Skulptur.

Die Pritzker-Stiftung wurde von dem Chicagoer Unternehmer Jay A. Pritzker und seiner Frau Cindy gegründet, zu deren Firmenimperium auch die Hyatt-Hotels gehören.

feb/dpa/AP/AFP

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