"Richard III" Kenneth Branagh kehrt ans Theater zurück

Nach zehn Jahren Bühnen-Abstinenz kehrt der irische Schauspieler und Shakespeare-Experte Kenneth Branagh zurück ans Theater. Sein "Richard III" sorgte für einen Ansturm auf die Eintrittskarten.

London - Branagh übernahm die Hauptrolle in einer Produktion von William Shakespeares "Richard III" im Crucible-Theater in Sheffield. Die Nachfrage nach den Karten war so groß wie noch nie zuvor in der 30-jährigen Geschichte des Theaters, so dass die Spielzeit um vier Tage bis zum 10. April verlängert wurde. Premiere feierte das Stück am 19. März. Es ist Kenneth Branaghs erste reguläre Bühnenrolle seit zehn Jahren. Der 41-jährige Schauspieler hatte sich Ende der achtziger Jahre auf Kino-Produktionen verlegt und feierte Erfolge mit Shakespeare-Filmen wie "Henry V", "Viel Lärm um nichts" und "Othello", bei denen er zum Teil auch Regie führte.

Schon mit 23 Jahren trat der im nordirischen Belfast geborene Branagh in die "Royal Shakespeare Company" ein und machte sich mit Hauptrollen in "Henry V" und "Romeo und Julia" schnell einen Namen. Die ehrwürdige Theatertruppe empfand der engagierte Schauspieler jedoch alsbald als zu groß und unpersönlich, woraufhin er 1987 seine eigene Gesellschaft, die "Renaissance Theatre Company" gründete, die sich seit langem über die Schirmherrschaft des Prinzen von Wales, Großbritanniens Thronfolger Charles, freuen darf.

Für seine Popularisierung der Shakespeare-Dramen wurde Branagh wurde im letzten Jahr mit einem Ehrendoktor der Universität von Birmingham geehrt. Trotz Film-Karriere blieb der Schauspieler dem Theater dennoch stets treu, hielt sich aber im Hintergrund. Im vergangenen Jahr inszenierte er die preisgekrönte Bühnenkomödie "The Play That I Wrote" in London. Aufsehen erregte Branaghs Comeback als Theatermime nicht nur wegen der langen Abstinenz, sondern auch, weil der Star-Schauspieler für dieselbe Gage agiert wie jeder andere Darsteller: 278 Pfund (450 Euro) in der Woche, das von der Gewerkschaft festgelegte Mindestgehalt.

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