Sendeprotokoll Wie Dirty Harry um Vertragsauflösung bat
Hamburg - Der überraschend abgelöste Geschäftsführer Martin Hoffmann ist ein Freund von Harald Schmidt. Dass dem die Personalentscheidung zu Gunsten des Schweizers Roger Schawinski ganz und gar nicht gefiel, zeigen Ausschnitte aus einem Dialog mit Redaktionsleiter Manuel Andrack aus der Donnerstagsausgabe der "Harald Schmidt-Show" (zitiert nach der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Samstag):
Schmidt: "Er tummelt sich so überall, ist mal hier, mal da. Wirklich? Geht das noch weiter? (liest:) So gründete er den landesweiten Fernsehsender Tele 24. Oh. Buchautor ist er auch. Einer der Titel: 'TV-Monopoly. Die Insider-Story'. Kennst Du Herrn Schawinski?"
Andrack: "Nee. Du?"
Schmidt: "Nein. Schon mal gehört?"
Andrack: "Ja, also heute..."
Schmidt: "Ja, heute zum ersten Mal. Ich eben auch nicht." ....
Schmidt: (liest) "Die Ablösung von Martin Hoffmann kommt überraschend. Für mich auch! Ich bin mit ihm befreundet. Ich habe das gar nicht gewusst. Es hieß doch eigentlich: Das beste Ergebnis seit vier Jahren, oder?"
Andrack: "Ja, Wahnsinn!"
Schmidt: "'Wunder von Lengede', 'Bulle von Tölz', Anke Engelke, 'Was guckst du?', 'Niedrig & Kuhnt', 'Lenßen & Partner', unglaublich! Für mich ist es so: Es ist menschlich 'n bisschen hart, aber als Mediennutte muss ich mich jetzt auf den neuen Chef einstellen. Ja, das ist so in dem Job. Wes Brot ich ess', des Lied ich sing'. Jetzt kommt 'n Neuer. (mit Schweizer Akzent:) Zeig mal Neues über ihn!"
Andrack: "Willst Du mal ein Foto sehen? Ich find' keins."
Schmidt: "Was soll das denn heißen: Chef von SAT.1 und kein Foto zu finden!" ...
Schmidt: "Ich glaube, dass der bald eine eigene Show macht: 'Nur die Kasse zählt' oder so. (singt mit Schweizer Akzent:) Nur die Kasse zählt. Und wo lebt er jetzt, in Zürich? Er zieht aber wahrscheinlich nach Berlin als neuer Chef von SAT.1, oder? Oder fliegt er von Zürich vielleicht Mi oder Do ein?"
Andrack: "Der Sender läuft ja. Er hat ja eigentlich nichts zu tun."
Schmidt: "Der Sender läuft ja. Die Projekte sind eingetütet, und man kann das ja heutzutage vom Handy aus machen."