
Auktion bei Sotheby's: Rothko bricht Rekorde
Sotheby's-Auktion 75 Millionen Dollar für einen Rothko
New York - Dass mit dem Gemälde "No. 1 (Royal Red and Blue)" von Mark Rothko viel Geld zu holen ist, wussten auch die Experten, sie schätzten den Wert auf 50 Millionen Dollar. Doch das Ergebnis am Dienstagabend war überraschend: Bei der Sotheby's-Auktion in New York ersteigerte ein anonymer Bieter das Werk für 75,1 Millionen Dollar.
Das großformatige Gemälde von 1954 ist damit das zweitteuerste Werk des abstrakten Expressionisten Rothko, der 1970 Selbstmord begangen hatte. Erst vor einem halben Jahr war "Orange, Red, Yellow" bei Christie's für knapp 87 Millionen Dollar versteigert worden.
Doch nicht nur das Rothko-Gemälde sorgte an diesem Abend für Überraschung: Auch "Number 4, 1951" von Jackson Pollock wurde über dem Schätzpreis verkauft. Die Experten hatten mit bis zu 35 Millionen Dollar für das Bild gerechnet, letztlich erzielte es 40,4 Millionen. Zudem wurden unter anderem Werke von Francis Bacon (29,7 Millionen), Gerhard Richter (17,4 Millionen), Andy Warhol (15,2 Millionen) und Franz Kline (9,3 Millionen) versteigert.
Sotheby's spricht von der erfolgreichsten Einzelauktion in seiner 268-jährigen Geschichte - insgesamt wurden am Dienstagabend 58 Stücke verkauft, sie erzielten insgesamt 375,1 Millionen Dollar. Der bisherige Rekord lag laut "New York Times" bei 362 Millionen Dollar, die im Mai 2008 eingenommen wurden. "Besser wird's nicht", sagte Sotheby's-Chefauktionator Tobias Meyer. Er sprach von einem "glücklichen und gesunden" Kunstmarkt.
Als derzeit teuerstes Gemälde der Welt gilt ein Werk von Paul Cézanne. "Die Kartenspieler" des französischen Impressionisten wechselte im Februar für 250 Millionen Dollar den Besitzer - angeblich gehört es jetzt der Herrscherfamilie von Katar.

Derzeit teuerstes Gemälde der Welt: "Die Kartenspieler" von Paul Cézanne
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