Sven Regener zum Urheberrecht "Man pinkelt uns ins Gesicht!"

Sven Regener hat eine klare Meinung zum Urheberrecht im Netz - und brachte sie in einer Radiosendung deutlich zum Ausdruck. YouTube? Piratenpartei? Beides nicht so toll. Hören Sie hier die Brandrede des Schriftstellers und Element-of-Crime-Frontmanns in voller Länge.
Musiker und Schriftsteller Sven Regener: "Als ob wir Kunst machen als Hobby"

Musiker und Schriftsteller Sven Regener: "Als ob wir Kunst machen als Hobby"

Foto: DDP

München/Hamburg - Der Bayerische Rundfunk (BR) nennt es "Instant-Pamphlet" - und trifft es damit ziemlich gut: Mehr als fünf Minuten lang ist das deutliche Statement, in dem der Element-of-Crime-Sänger und Romanautor Sven Regener am Mittwoch im BR-Szene-Radiomagazin "Zündfunk"  telefonisch seinen Frust über den gesellschaftlichen und politischen Umgang mit Künstlern und ihren Werken bekundete. Seine Brandrede ist inzwischen zu einem Netzphänomen geworden; sie wurde tausendfach gepostet, gehört und diskutiert. Hier ist sie in voller Länge zu hören:

Aussagen aus dem Zündfunk-Interview mit Sven Regener:

"Es wird so getan, als ob wir Kunst machen als Hobby. Das Rumgetrampel darauf, dass wir uncool seien, wenn wir darauf beharren, dass wir diese Werke geschaffen haben, ist im Grunde nichts anderes, als dass man uns ins Gesicht pinkelt und sagt: 'Euer Kram ist nichts wert. Wir wollen das umsonst haben.' Eine Gesellschaft, die so mit ihren Künstlern umgeht, ist nichts wert."

"Zu glauben, man könnte auf Plattenfirmen verzichten, und dann würde man trotzdem noch dieselbe Musiklandschaft vorfinden, wie wir sie jetzt haben, oder sagen wir mal vor zehn Jahren hatten, das ist ein großer Irrtum."

"Zu glauben, irgendwann käme das Sozialamt um die Ecke und würde die Bezahlung der Künstler übernehmen und dabei würde noch gescheiter Rock'n'Roll rauskommen - das kann man knicken."

"Die kleinen Labels sind alle weg. Was bleibt, ist Volksmusik, deutscher Schlager und Rockmusik für die Älteren."

Über YouTube: "YouTube gehört Google. Das ist ein milliardenschwerer Konzern, die aber nicht bereit sind, pro Klick zu bezahlen." … "Wir sehen nicht ein, dass Milliardengeschäfte gemacht werden, auch mit Werbung in diesem Bereich, und wir kriegen davon nichts ab." … "Ein Geschäftsmodell, das darauf beruht, dass diejenigen, die den Inhalt liefern, nichts bekommen, das ist scheiße."

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