Investigativer Journalist und "Netzwerk Recherche"-Gründer Thomas Leif ist tot

Thomas Leif war einer der bekanntesten investigativen Journalisten Deutschlands und setzte sich mit dem Verein Netzwerk Recherche für sauberes Handwerk ein. Wie jetzt bekannt wurde, verstarb Leif bereits am 30. Dezember 2017.
Thomas Leif

Thomas Leif

Foto: imago/ Horst Galuschka

Thomas Leif, langjähriger Chefreporter des Südwestrundfunks (SWR) und Gründer des Journalistenvereins Netzwerk Recherche, ist tot. Das bestätigte der SWR dem SPIEGEL. Zuvor hatte das Medienmagazin "Zapp" auf Twitter geschrieben, Leif sei bereits am 30. Dezember 2017 "nach Krankheit" im Alter von 58 Jahren gestorben.

Leif, geboren 1959 in Daun/Eifel, war einem breiteren Fernsehpublikum durch seine Reportagen im sogenannten Presenter-Format, bei dem er selbst auch zu sehen war, bekannt geworden. Von 2009 bis 2013 moderierte er zudem die SWR-Talkshow "2+Leif" aus Berlin.

Der promovierte Politikwissenschaftler veröffentlichte etliche Bücher, darunter den Bestseller "Beraten & verkauft" über die Geschäfte von Unternehmensberatungen. Seit 2009 war er Honorarprofessor für Politikwissenschaft an der Universität Koblenz-Landau.

In der Medienbranche war Leif vor allem als Gründer und langjähriger Vorsitzender des Netzwerk Recherche bekannt. Der Verein, 2001 von Journalisten gegründet, hat zum Ziel, das Handwerk des investigativen Journalismus zu pflegen und zu verbreiten. Wegen der falschen Abrechnung von Zuschüssen musste Leif 2011 von seinem Amt des ersten Vorsitzenden zurücktreten. Im Porträtband "Die Alpha-Journalisten" wurde er 2007 als "Der Goldschürfer" gewürdigt.

hpi
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