

Barcelona - Der bekannte katalanische Maler und Bildhauer Antoni Tàpies ist tot. Er starb am Montag im Alter von 88 Jahren, wie es aus der Stadtverwaltung von Barcelona hieß.
"Er malte bis zum Schluss, obwohl seine Hände zitterten und sein Blick sich trübte", berichtet am Montag das Blatt "El Mundo" zum Tod von Antoni Tàpies. Die spanische Zeitung würdigt ihn als "letzten großen Künstler des 20. Jahrhunderts". Während der Franco-Diktatur habe sich Tàpies in der Avantgarde-Künstlergruppe "Dau al Set" (Katalanisch für "Würfel, der eine Sieben zeigt") im Widerstand engagiert. Tàpies sei der letzte Vertreter dieser Generation gewesen, heißt es in dem Bericht.
Der Maler und Bildhauer galt als einer der bedeutendsten europäischen Künstler der Gegenwart. Er war einer der bekanntesten Vertreter des spanischen Informel, das mit einfachsten Mitteln wie Sand, Erde und Eisen sowie verschiedenen Reproduktionstechniken arbeitet. Internationalen Ruhm erlangte Tàpies in den fünfziger Jahren vor allem durch seine Mauerbilder - düstere Firnisflächen, in die er Lehm, Erde oder Reiskörner mischte und die an Fotografien von Brassaï erinnern.
Tàpies wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, seine Werke waren in großen Museen auf der ganzen Welt zu sehen. 1984 gründete er in Barcelona die Stiftung Fundació Antoni Tàpies zur Förderung der modernen Kunst.
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Antoni Tàpies am 13. Dezember 2008: An seinem 85. Geburtstag präsentierte der Künstler in Barcelona sein Mappenwerk "Tàpies escriu" (Katalanisch für "Tàpies schreibt"). Der Maler und Bildhauer starb am 6. Februar 2012 im Alter von 88 Jahren.
Im März 2010: Der Künstler vor einem seiner Werke in der Antoni-Tàpies-Stiftung in Barcelona. Außer für seine Malereien ist Tàpies für erdige Bildhauerarbeiten bekannt, er nutzte vor allem Materialien wie Sand, Lehm, Mörtel und Staub.
Im Juni 1996: Der Katalane Antoni Tàpies während einer Ausstellung in Madrid. Der 1923 in Barcelona geborene Künstler war während der Franco-Diktatur einst verhaftet worden.