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Erdogan-Statue in Wiesbaden: Entfernung eines Sicherheitsrisikos

Foto: Frank Rumpenhorst/ dpa

Abbruch von Kunstaktion Erdogan-Statue in Wiesbaden wieder abgebaut

In Wiesbaden haben sich Anhänger und Gegner des türkischen Präsidenten vor der umstrittenen Erdogan-Statue versammelt. Das Sicherheitsrisiko wurde zu groß - die Stadt ließ die Kunstinstallation abbauen.

Die Stadt Wiesbaden hat entschieden, die als Teil eines Kunstfestivals aufgestellte Statue des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan abbauen zu lassen. Die Sicherheit habe nicht mehr gewährleistet werden können, teilte die Stadt am späten Dienstagabend mit.

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Die rund vier Meter hohe und goldfarbene Statue wurde mit einem Feuerwehrkran entfernt und anschließend abtransportiert. Die Räumung des Platzes verlief laut Polizei ohne besondere Vorkommnisse.

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Zuvor hatten sich Anhänger und Gegner des türkischen Präsidenten heftige Wortgefechte an der Statue geliefert. Ein Polizeisprecher berichtete von einer "leicht aggressiven Stimmung" am Dienstagabend, es sei aber bei einem verbalen Schlagabtausch geblieben. Der "Wiesbadener Kurier"  zitierte Ordnungsdezernent Oliver Franz jedoch mit den Worten, zu verbalen Auseinandersetzungen seien zunehmend Handgreiflichkeiten gekommen. "Auch Stichwaffen wurden gesichtet." Es hätten sich etwa 300 Menschen versammelt.

Oberbürgermeister Sven Gerich sagte der Zeitung, dass zunächst Erdogan-Gegner Eier auf die Statue geworfen hätten. "Davon sahen sich Freunde des türkischen Machthabers provoziert." Es sei zu Handgemengen und in deren Folge zu drei Festnahmen gekommen. Dies habe nur den Schluss zugelassen, die Statue abzubauen. Dies sei gegen 22.30 Uhr geschehen.

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Erdogan-Statue in Wiesbaden: Entfernung eines Sicherheitsrisikos

Foto: Frank Rumpenhorst/ dpa

Die Kunstinstallation wurde am Montag im Rahmen der Wiesbaden Biennale errichtet. Sie erregte viel Aufsehen - und sorgte für Irritationen. Auch die Stadtverwaltung zeigte sich überrascht. Im Vorfeld der Kunstausstellung sei das Aufstellen einer "menschenähnlichen Statue" genehmigt worden, hatte die Stadt am Dienstag mitgeteilt. Es sei aber nicht klar gewesen, "dass es sich um eine Erdogan-Statue handeln wird".

Der Wiesbadener Staatstheater-Intendant Uwe Eric Laufenberg hatte die Aktion als ein Statement für die freie Meinungsäußerung verteidigt. "Wir haben die Statue aufgestellt, um über Erdogan zu diskutieren", sagte Laufenberg. "Das geht überall. Die Kunst ist dazu da, zu zeigen, wie es ist." Das sei nicht immer leicht zu verstehen. "Aber in einer Demokratie muss man alle Meinungen aushalten."

Einschreiten wollte die Stadt trotz der Proteste zunächst nicht - solange von der Kunstaktion keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ausging. Die Stadtregierung, der Magistrat, bekenne sich zur im Grundgesetz verankerten Kunstfreiheit, erklärten die Verantwortlichen. Es sei auch klar gewesen, dass das Kunstfestival provoziere und diskussionswürdige Aktionen plane.

Die Wiesbaden Biennale läuft seit vergangenem Donnerstag in Wiesbaden und dauert noch bis Sonntag, den 2. September. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto "Bad News".

aar/dpa
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