Gesellschaft für deutsche Sprache "Jamaika-Aus" ist Wort des Jahres 2017
Das Wort des Jahres 2017 lautet "Jamaika-Aus". Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache bekannt. Diese weiteren Begriffe schafften es in die Top Ten.
Christian Lindner verkündet das Jamaika-Aus
Foto: Michael Kappeler/ dpa"Jamaika-Aus" ist das Wort des Jahres 2017. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) bekannt. Der Begriff stehe nicht nur für die schwierige Regierungsbildung, sondern sei auch sprachlich interessant.
Der Name des Staats Jamaika habe in Deutschland eine neue Bedeutung bekommen, weil die Farben seiner Flagge für die (gescheiterte) schwarz-gelb-grüne Koalition stünden. Außerdem sei die Aussprache eingedeutscht worden. Mit dem Zusatz "Aus" werde umgangssprachlich auf das erfolglose Ende der Sondierungsgespräche zwischen CDU, CSU, FDP und Grünen verwiesen.
Auf dem zweiten Platz landete "Ehe für alle", dahinter "#MeToo". In die Liste schaffen es Begriffe, die nach dem Urteil der Sprachexperten für 2017 gesellschaftlich und politisch besonders relevant sind. Die Häufigkeit des Wortes ist weniger entscheidend.
Es geht vielmehr um seine Signifikanz, Popularität und sprachliche Qualität. Die Expertenjury wertet mehrere Tausend Fundstellen in Medien und externe Vorschläge aus, um aus den zehn wichtigsten Wörtern des Jahres eine Rangliste zu erstellen. Eine Wertung oder Empfehlung ist damit aber nicht verbunden.
Die zehn Wörter der Jahres 2017 im Überblick:
1. Jamaika-Aus
2. Ehe für alle
3. #MeToo
4. covfefe
5. Echokammer
6. Obergrenze
7. Dieselgipfel
8. Videobeweis
9. "Denkmal der Schande"
10. hyggelig
Das "Wort des Jahres" wurde erstmals 1971 und seit 1977 regelmäßig gekürt. 1971 war es das Adjektiv "aufmüpfig", das damals im Sprachgebrauch neu aufgekommen war und auf die Achtundsechzigerbewegung verwies. 2016 war es der Begriff "postfaktisch", im Jahr davor "Flüchtlinge".
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