Gesellschaft für Österreichisches Deutsch
"Ibiza" ist das Wort des Jahres in Österreich
Die Ibiza-Aufnahmen von Ex-Vizekanzler Strache hatten Österreich in eine schwere politische Krise gestürzt. Jetzt ist "Ibiza" zum Wort des Jahres gewählt worden. Auch der Ausdruck "b'soffene G'schicht" wurde ausgezeichnet.
Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache stand im Mittelpunkt der "Ibiza"-Affäre
Foto: Michael Gruber/ Eibner Europa/ imago images
Österreich arbeitet noch immer die Folgen der Ibiza-Affäre um Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache auf: Jan Böhmermann und Regisseur David Schalko arbeiten an einem Spielfilm über das "Waterloo der Politik". Die Behörden ermitteln gegen sieben Beschuldigte in der Ibiza-Affäre. Und nun ist "Ibiza" zum Wort des Jahres 2019 gewählt worden. Bei einer Online-Abstimmung sei das Wort auf Platz eins gelandet, teilte die Gesellschaft für Österreichisches Deutsch (GSÖD) am Donnerstag mit.
Das Ibiza-Video hatte im Mai ein politisches Erdbeben in Österreich ausgelöst: Die heimlich erstellten Aufnahmen aus dem Sommer 2017 zeigen den damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der im Gespräch mit einer vermeintlichen russischen Oligarchen-Nichte anfällig für Korruption wirkt. Strache musste nach der Veröffentlichung des Videos als Parteichef und Vizekanzler zurücktreten, die Regierungskoalition von konservativer ÖVP und rechter FPÖ zerbrach.
"B'soffene G'schicht" ist das Unwort des Jahres
Seine spätere Bewertung, dass es sich bei dem gefilmten Abend um eine "b'soffene G'schicht" gehandelt habe, ist gleichzeitig zum Unwort des Jahres ernannt worden. Und auch das "zack, zack, zack", mit dem Strache das diskutierte schnelle Auswechseln von Journalisten bei der "Kronen Zeitung" beschrieb, ist von der Jury gekürt worden - zum Unspruch des Jahres.
Insgesamt haben an der Abstimmung laut GSÖD etwa 11.000 Menschen teilgenommen. Die Wahl wird in Zusammenarbeit mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA und einer elfköpfigen Jury durchgeführt.
Auch in Deutschland kürt die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) Begriffe, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres nach Ansicht der Jury sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben. In diesem Jahr lautet das deutsche Wort des Jahres "Respektrente", wie die GfdS vor wenigen Tagen bekannt gab. Der Begriff bezeichnet die Grundrente für Personen, die 35 Jahre lang erwerbstätig waren und dennoch von ihrer Rente nicht leben können. Auf den nachfolgenden Plätzen landeten "Rollerchaos" und "Fridays For Future".