ZDF-Programmreform Unterhaltungsformat ersetzt "ZDF.reporter"

Große Programmreform beim ZDF ab April: Nach SPIEGEL-Informationen will das Zweite sein Magazin "ZDF.reporter" streichen. Auch "Mona Lisa" und andere Formate müssen mit neuen Sendeplätzen und inhaltlicher Neuausrichtung kämpfen.
Wegen angeblich zu großer Nähe zu "Frontal 21" wird das Magazin "ZDF.reporter" eingestellt

Wegen angeblich zu großer Nähe zu "Frontal 21" wird das Magazin "ZDF.reporter" eingestellt

Foto: ZDF

Was sich bei der ARD über Monate hinzog und für reichlich Spekulationen sorgte, geht beim ZDF anscheinend viel einfacher: Das Zweite will jetzt eine umfangreiche Programmreform beschließen, die bereits ab April in Kraft tritt. Größtes Opfer dieser Reform könnte das Magazin "ZDF.reporter" werden. Es soll ersatzlos gestrichen werden - die ZDF-Gremien müssen allerdings noch zustimmen. Der Sendeplatz am Donnerstagabend soll dann für Unterhaltungsformate genutzt werden. Mit der Serie, die um 20.15 Uhr startet, stehen dann ingesamt 90 Minuten für Unterhaltung zur Verfügung. Wie der Sendeplatz genau gefüllt werden soll, ist noch nicht entschieden. ZDF-Chefredakteur Peter Frey sprach am Dienstag mit der Redaktion von "ZDF.reporter" und informierte auch die gesamte ZDF-Redaktion über seine Pläne.

"Die Entscheidung, 'ZDF.reporter' einzustellen, ist uns sehr schwer gefallen", sagte ZDF-Chefredakteur Peter Frey dem SPIEGEL. "Aber im Zuge der Programmreform musste Klarheit her." Aus Mitarbeiterkreisen heißt es, dass sich "ZDF.reporter" und das Politmagazin "Frontal 21" inhaltlich zu sehr angenähert hätten und man deshalb keinen Grund mehr gesehen hätte, an dem Reporterformat festzuhalten.

Von der Reform sind noch weitere Sendetage und Formate betroffen. Besonders der Mittwochabend soll umstrukturiert werden. Demnach wird das "Auslandsjournal" von 23.00 Uhr auf 22.15 Uhr vorgezogen. Direkt im Anschluss werden dann Dokumentationen gezeigt. Bislang liefen diese deutlich nach Mitternacht. "Abenteuer Wissen" macht dafür Platz und rutscht auf den Sonntag um 18.30 Uhr.

Von den Verschiebungen wäre auch das Frauenmagazin "ML Mona Lisa" betroffen. Es wechselt von Sonntag 18.00 Uhr auf Samstag 17.45 Uhr. Gleichzeitig soll sich sein inhaltlicher Schwerpunkt verändern: Es soll jetzt stärker allgemeine Fragen rund um Beziehung behandeln.

"Durch das Vorziehen des 'Auslandsjournals' und der Dokumentation setzen wir deutliche Akzente im Bereich Information", sagte Chefredakteur Frey. "Das ist der größte Gewinn im neuen Programmschema." Intern gelten die Dokumentationen, die am Dienstagabend zur Primetime laufen, noch als Baustelle. Bei diesem Sendetermin sei es noch nicht gelungen, eine ähnliche Marke wie mit "37°" zu etablieren. Am Dienstag ändert sich durch die Programmreform allerdings nichts.

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