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FILM Getriebe im Sand

aus DER SPIEGEL 18/1967

Tobruk (USA). Die Wüste bebt, und im Sand ist Getriebe. Panzer rollen, Flammen fauchen, Minen springen, und zum Schluß explodiert die Großtankstelle, die Rommeis Panzer füllen sollte.

Mit sechs Millionen Dollar und der Generosität des Mannes, der das Pulver nicht mehr zu erfinden braucht, formte Regisseur Arthur Hiller ein Feuer-Werk vom Wüstenkrieg. Aber auch psychologisch läßt er Lunten glimmen.

Denn der Sabotagetrupp, der im Handstreich den Wüstenfuchs überlistet, ist sonderbar gruppiert: Exil-Juden, als Afrikakorps-Kämpfer verkleidet, kutschieren mit Engländern, die sie als Gefangene deklarieren, quer durch die deutschen Linien.

Zwischen Sandgemengen und Husarenstreichen flackern dann Wortgefechte auf. »Einmal ein Deutscher, immer ein Deutscher«, muß sich der jüdische Captain (George Peppard) verdächtigen lassen. Aber Rock Hudson, als kanadischer Heros tätig, besänftigt: »In jedem von uns steckt irgendwo der Jude.« Peppard: »Und der Nazi auch.«

Das Heldentheater mit den kolossalen Schlachteffekten macht der Wirklichkeit fast Konkurrenz. Aber der Krieg, der Vater aller dieser Dinger, ist noch bunter, teurer und schmutziger.

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