Nachrufe Greg Foster, 64

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Es war 1984 alles angerichtet für die Goldparty in der Heimat. Der US-amerikanische Hürdenläufer Greg Foster hatte in den anderthalb Jahren vor den Olympischen Spielen in Los Angeles kein 110-Meter-Rennen mehr verloren, war sogar Weltmeister geworden. Sein ewiger Konkurrent, Renaldo Nehemiah, war zum American Football gewechselt, bei den US-Trials beherrschte Forster die Konkurrenz. Doch es kam anders. Im Finale zögerte er beim Start für den Bruchteil einer Sekunde, Foster glaubte zunächst an einen Fehlstart. Eine fatale Fehleinschätzung: Sein Landsmann Roger Kingdom sprintete zu Gold, Foster wurde Zweiter – mit 0,03 Sekunden Rückstand. »Am liebsten hätte ich alle Rennen im Vorfeld verloren, wenn ich nur dieses eine gewonnen hätte«, sagte er danach. Foster hatte seine Erfolge, er wurde dreimal Weltmeister. Doch er stellte nie einen Weltrekord auf und konnte auch bei Olympia kein Gold holen. 1988 in Seoul lief er mit einem gebrochenen Arm. Eine wagemutige Entscheidung: Seine Ärzte hatten ihm gesagt, dass er den Arm bei einem möglichen Sturz vielleicht nicht mehr würde bewegen können. Privat hatte Foster 1985 einen Schicksalsschlag zu verkraften: Bei einem Verkehrsunfall starben vier Verwandte, darunter seine Mutter. In der Spätphase seiner Karriere wurde Foster des Ephedrin-Dopings überführt und für drei Monate gesperrt. Greg Foster, der an der seltenen Krankheit Amyloidose litt und sich 2020 einer Herztransplantation unterzogen hatte, starb am 19. Februar in Maywood, Illinois.