NEU ERSCHIENEN Hans Nerth: »Hurra General«.
Im nicht
immer glücklichen Kampf mit Klischees ("Raimondo leckte sich Wassertropfen von den welken Lippen« - »Ihre Hand hing welk von der Tischplatte") erzählt der 32jährige Berliner Ex-Architekt und Rundfunkmitarbeiter die Geschichte des Bargeigers Maurice Morel. Eines Verbrechens verdächtigt und in Untersuchungshaft genommen, verhört und nach Wochen wieder freigelassen, beschattet und von einem machtlüsternen Generalstaatsanwalt dazu ausersehen, den »Diktator General« eines südlichen Modellstaats zu ermorden, wird der unpolitische, Maurice zu einer politischen Rolle gezwungen, die er auch - willenloses Werkzeug anonymer Mächte - in einer Art Catch as catch can zu Ende spielt. Trotz einiger gelungener Szenen wirkt Nerths Geschichte zu konstruiert. (Claassen Verlag, Hamburg; 208 Seiten; 13,80 Mark.)