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NEU ERSCHIENEN Hans Olschewski: »Absturz«.

aus DER SPIEGEL 38/1962

Der 1925

in Ostpreußen geborene Olschewski huldigt in seinem Erstlingsroman einem lyrischen Genitivismus, der »des Freundes Schwachheit« spüren und einen jungen Hirsch nach »des Jägers Doppelrohr« äugen läßt, bevor der Hirsch »im Feuer mit blutrotem Schrei« zusammenbricht. Immerhin bewährt sich des Autors noch relativ ungebrochener Wille, es mit der Sprache zu machen und nicht bloß gegen sie. Der Roman spielt in einer imaginären Stadt, in der magische Veränderungen eine Apokalypse ankündigen. Drei Knaben ergreifen vorsorglich die Flucht: Ein Boot trägt sie bei Unwetter hinaus in die Freiheit des Lebens, an dessen Ende der Tod wartet. Aber der Autor läßt den Knaben Zeit, sich noch den Bildungsroman eines Mannes anzuhören, der es vom Philosophiestudenten bis zum Bankräuber brachte und nun der Kunstfliegerei obliegt - einem Sport, der von Olschewski wohl als artifizieller Ausdruck von heroischem Nihilismus gedeutet wird. (S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main; 360 Seiten; 18,50 Mark.)

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