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FILM Haß im Land

aus DER SPIEGEL 21/1971

Joe (USA, Farbe). Vietnam; Rassenhaß; Rauschgiftsucht: Generationsprobleme -- Amerika ist ein heimgesuchtes Land. Und Amerikas Regisseure wissen es, sie haben sich schon des öfteren dieses Themas angenommen. Warum sollte es nicht auch John Avildsen tun?

Er macht das so: Reiches Mädchen, von daheim ausgerückt, liebt einen Maler, der fixt und Rauschgift verhökert. Reicher Vater kommt ihm auf die Spur und schlägt ihn tot. Der arme, glatzköpfige Freund Joe (Kneipenbekanntschaft) schließt sich dem Vater aus purem Patriotismus und purer Jugendfeindschaft an: Nun suchen die beiden die Tochter, geraten als geradlinige Amerikaner in Hippie-Lokale und Hippie-Orgien, werden ausgeraubt und schießen schließlich mit ihren Knarren aus dem Zweiten Weltkrieg sämtliche Blumenkinder zusammen.

Alle Prototypen -- man könnte auch Klischees sagen -- des neuen Amerika sind vorhanden, alle gängigen Denkweisen werden vorgeführt.

Es bleibt die Frage: Wem ist zu trauen -- denen über oder denen unter dreißig? Avildsen gibt darauf keine Antwort. Er demonstriert nur: Amerika ist ein heimgesuchtes Land, und er artikuliert es am liebsten mit Vokabeln wie Scheiße, Arsch, Arsch, Scheiße.

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