Deutsche Unesco-Kommission Heidelberger Hip-Hop wird Immaterielles Kulturerbe

Die Heidelberger Band Advanced Chemistry hat Pionierarbeit für den deutschen Hip-Hop geleistet. Jetzt hat die Unesco die Leistung von Toni L, Torch und Co. gewürdigt.
Plattencover der Hip-Hop-Formation Advanced Chemistry, 1992

Plattencover der Hip-Hop-Formation Advanced Chemistry, 1992

Foto: Stadtarchiv Heidelberg

Die Stadt Heidelberg gilt als Erinnerungsort für die Entwicklung der deutschsprachigen Hip-Hop-Kultur. Dies würdigt die Unesco nun und erhebt die Hip-Hop-Kultur aus Heidelberg zum Immateriellen Kulturerbe.

Die Heidelberger Band Advanced Chemistry hat im Hip-Hop Pionierarbeit geleistet. Die Stadt zeichnet sich nach weiteren Angaben der Deutschen Unesco-Kommission durch ihren offenen Partizipationscharakter und eine breite Vernetzung in Deutschland aus.

»Die Entscheidung, Heidelberger Hip-Hop zum Immateriellen Kulturerbe zu erklären, beweist, die Grenzen zwischen Hoch- und Subkultur sind längst verwischt«, sagt Kunststaatssekretär Arne Braun in Stuttgart. Die Auszeichnung dieser aus der New Yorker South Bronx stammenden Musikrichtung habe ihn dazu bewogen, die Platte der in Heidelberg gegründeten Band Advanced Chemistry aufzulegen – »immer wieder cool!«.

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Die seit den 1980er-Jahren in Heidelberg praktizierte Hip-Hop-Kultur basiert auf verschiedenen Elementen wie unter anderem Rap, Deejaying, Beatboxing, Graffiti, Cyphers, Jams sowie Breakdance. Heute wird Hip-Hop in unterschiedlichen Ausprägungen im gesamten deutschsprachigen Raum praktiziert und gelebt und gehört längst zum Mainstream.

Aufbau eines Hip-Hop-Archivs

Gerade arbeitet die Stadt Heidelberg an einem sogenannten Hip-Hop-Archiv. Hip-Hop-Pionier Frederik Hahn, bekannt als Rapper Torch, soll der Stadt im November 2019 bereits seine Archivalien für das geplante Archiv übergeben haben.  

Die Kulturministerkonferenz hat gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien die Auswahlempfehlungen des Fachkomitees Immaterielles Kulturerbe der deutschen Unesco-Kommission bestätigt. Das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes wird um insgesamt 13 auf 144 Einträge erweitert – darunter werden auch die Bergmannhymne »Glück auf, Glück auf! Der Steiger kommt«, der Zirkus als eine Form darstellender Kunst, der Bau des Spreewaldkahns und das Brunnenfest in Bad Dürrenberg gewürdigt.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version war in der Bildunterschrift ein falsches Veröffentlichungsjahr für die Advanced-Chemistry-Maxi »Fremd im eigenen Land« angegeben worden. Wir haben die Stelle korrigiert.

nga/dpa

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