Heimkino: Schwarzmarkt-Kopien
Längst verdient die Filmwirtschaft erheblich am Verkauf von Video-Lizenzen erfolgreicher Kinofilme -- bis zu 150 000 Mark pro Hit. Das lohnt sich auch für die Video-Industrie: Vom »Krieg der Sterne« wurden allein in der Bundesrepublik über 20 000 Kassetten verkauft. Den lukrativen Nebenmarkt stört zunehmend ein gut organisierter Schwarzmarkt mit illegalen Kopien. Viele James-Bond-Filme, »Alien« und »Krieg der Sterne«, die Spencer-Hill-Streifen, aber auch »Apocalypse Now«, »1941« oder der fast dreistündige Klassiker »Spiel mir das Lied vom Tod« kursieren als Raubkopien. Nur Dealer wurden gelegentlich ertappt, die Hersteller bislang noch nicht. Als Schwarz-Kopierer vermutet ein Verleih-Sprecher »ungetreue Angestellte von Kopierwerken, Filmlagern, Filmspeditionen und Filmtheatern«. Und der Mitinhaber eines koscheren Video- und Super-8-Vertriebs: »Die sitzen überall, bis in die obersten Etagen hinauf.« Rund 6 Millionen Mark, schätzen die Verleihe in der Bundesrepublik, gehen ihnen jährlich durch Video-Schwarzkopien verloren. Und sie fürchten für die Zukunft, weil es zur Zeit nur etwa 300 000 private Video-Recorder gibt, die Branche aber für 1982 mit bis zu 2 Millionen rechnet. Noch schlimmer sieht es in den USA aus, wo das FBI 1979 10 000 illegale Video-Kassetten beschlagnahmte und wo man den jährlichen Umsatz der Video-Piraten auf 100 Millionen Dollar schätzt.