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Gestorben Heinz Baumann, 95

aus DER SPIEGEL 11/2023
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Regina Schmeken / SZ Photo

Sein Knautschgesicht dürfte jedem vertraut sein, der in den vergangenen Jahrzehnten in der Bundesrepublik lebte und ein Fernsehgerät besitzt. Heinz Baumann spielte zunächst Theater in Hamburg, Köln und München; seine Karriere vor der Kamera hob 1960 ab, als er neben Liselotte Pulver in dem Kinohit »Das Spukschloss im Spessart« spielte. Danach begann seine große Fernsehlaufbahn, anfangs mit Literaturver­filmungen wie »Irrungen, Wirrungen« nach Theodor Fontane. Der hohen Literatur blieb er auch mit der heute zu Unrecht fast vergessenen, grandiosen Serienverfilmung der »Buddenbrooks« von 1979 treu, er spielte auf seine brummelnde Art den windigen Hugo Weinschenk. Später wurde Baumann mit leichteren Stoffen noch bekannter, beim »Fahnder« war er dabei und fuhr auf dem »Traumschiff« mit, war bei »Derrick« zu sehen und im »Tat­ort«. Seine bekannteste Figur wurde der schlecht gelaunte Kriminalhauptkommissar Strobel, der sich in »Adelheid und ihre Mörder« von Evelyn Hamann als schlaue Sekretärin belehren lassen musste, wie man Verbrecher fängt. Seinen vielleicht schönsten Auftritt hatte Baumann in einer gar nicht lustigen Rolle: In Heinrich Breloers Dokudrama »Wehner – die unerzählte Geschichte« war er als eisenharter Politprofi zu sehen, der seine Gegner mit seinem Schweigen zum Schwitzen brachte. Heinz Baumann starb am 4. März in München.

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