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Gestorben Herta Staal, 91

aus DER SPIEGEL 41/2021
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Keystone Pressedienst

Sie tanzte als Elevin im Wiener Opernballett und spielte klei­nere Rollen auf den Operettenbühnen der Stadt, bis sie für eine Kollegin als Soubrette in dem Robert-Stolz-Werk »Der Walzerkönig« einspringen durfte. Der Legende nach holte der damals sehr erfolgreiche Schauspieler Johannes Heesters sie zu Beginn der Fünfzigerjahre nach Deutschland, wo sie mit Anfang zwanzig nicht bloß durch Bühnenauftritte etwa in den Hamburger Kammerspielen, sondern auch durch populäre Filmrollen Furore machte. Herta Staal präsentierte sich mit jugendfrischem Lächeln in Kinohits wie »Bezauberndes Fräulein« (1953) und »Die Rosel vom Schwarzwald« (1956), in dem ihre Wiener Sprachfärbung besonders herzerwärmend unter dem angeblich schwarzwaldtypischen Kunstdialekt des Films herauszuhören ist.

Sie wurde zu einem Star des nicht allzu anspruchsvollen deutschen Fünfzigerjahrekinos und spielte mit vielen anderen Berühmt­heiten wie Karin Baal, Harald Juhnke oder Ralf Wolter. Als sie den sehr viel älteren Komponisten und Barpianisten Hans Rahner heiratete, war Peter Alexander einer der Trauzeugen. Die Ehe scheiterte, sie heiratete ein weiteres Mal. Auf die Filmrollen ihrer jungen Jahre folgten zahlreiche Fernsehauftritte, außer in Spielfilmen wiederholt in der Unterhaltungsshow »Zum Blauen Bock«. Vor allem aber ließ sich Staal viele Jahre lang auf deutschen Boulevardbühnen feiern und freute sich noch anlässlich ihres 85. Geburtstags: »Die Leute haben mich nicht vergessen.« Herta Staal starb am 2. Oktober in München.

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