Jean-Louis Debré Newcomer mit 78

Stephane Kerrad / KB Studios
Vom Politstar der Neunzigerjahre in Frankreich zum Theaterschauspieler und bald zum Film? Für Jean-Louis Debré, 78, einst Innenminister unter Präsident Jacques Chirac, kein Problem. Debré tourt jetzt durch Frankreich. In dem Stück »Ces femmes qui ont réveillé la France« (»Die Frauen, die Frankreich wachgerüttelt haben«), das er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Valérie Bochenek geschrieben hat, stellt er in Kurzporträts berühmte und weniger berühmte Frauen vor, die wichtig für die Republik waren. Anfangs habe kaum jemand an sein Theaterprojekt geglaubt, viele hätten ihn für verrückt erklärt, erzählte er kürzlich in »Le Monde«. Doch der Erfolg hat ihm recht gegeben. Mittlerweile sind die meisten Vorstellungen ausverkauft, seine Tournee führt ihn von Paris nach Valence, Le Touquet und Lille, sogar bis in den Libanon. Jetzt reist der frühere Spitzenpolitiker von Stadt zu Stadt, wohnt in einfachen Hotels und ist »so glücklich wie noch nie«. Der grauhaarige Newcomer schmiedet Pläne für seine weitere Schauspielkarriere. Er denkt über ein neues Stück nach und träumt von einer Kinofilmrolle: »Ich habe meinen Produzenten gebeten, sich ein wenig umzuhören. Man weiß ja nie.«