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Judy Chicago und Nadeschda Tolokonnikowa Was wäre, wenn?

aus DER SPIEGEL 50/2022

Mitmachkunst über Genera­tionen hinweg: Feminismus-Ikone Judy Chicago, 83, hat ein parti­zi­patorisches Projekt gestartet, das um die Frage kreist, was wäre, wenn Frauen die Welt beherrschen würden. Für »What if Women Ruled the World?« tat sich Chicago mit Pussy-­Riot-Aktivistin Nadeschda Tolokonnikowa, 33, zusammen, berichtet das Magazin »Artnews«. Chicago und Tolokonnikowa bitten in einer Onlineumfrage um Antworten auf Fragen wie »Würde es Gewalt geben?« oder »Würden alte Frauen verehrt werden?«. Ausgewählte Reaktionen sollen anschließend in einem NFT-Werk auf einer Blockchain verewigt werden. Chicago widmet sich seit mehr als 50 Jahren der feministischen Kunst, Tolo­konnikowa ist Performancekünstlerin. Sie wurde inhaftiert, nachdem sie mit Pussy Riot vor dem Altar einer russisch-orthodoxen Kirche ein »Punk-Gebet« sang, während der Haft trat sie in den Hunger­streik. Als sich die beiden Künstlerinnen im Haus von Judy Chicago in New Mexico trafen, zeigte sich die Ältere tief beeindruckt von der Jüngeren, berichtet »Artnews«. Das gemeinsame Projekt habe sie emotional bewegt. Tolokonnikowa hingegen sei cool geblieben, was sie auf ihre Erfahrungen beim Prozess im Jahr 2012 zurückführe. Damals habe sie sich antrainiert, ihre Gefühle nicht zu zeigen, denn sie »wollte nicht das kleine Mädchen sein, das von Putin zum Weinen gebracht wurde«.

cpa
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