Klatsch von der Journaille Immer Ärger mit dem Fest der Feste
Keine Sorge: Wir wollen jetzt nicht berichten, wie anstrengend die Vorweihnachtszeit für uns ist. Daß man gar nicht dazu kommt, in Ruhe Geschenke zu basteln; daß die Geschäfte immer voll sind; und daß wir natürlich wie jedes Jahr noch am Vormittag des Heiligen Abends (heißt der dann eigentlich Heiliger Vormittag?) panisch in die Stadt stürzen werden. Auch nicht erwähnen wollen wir, daß heute ja kaum noch jemand weiß, was der Sinn dieses schönen Festes ist, weil alle nur an den Kommerz denken; und daß es ein viel größeres Geschenk ist, wenn man sich mit der Familie trifft und zusammen Lieder singt und mal wieder richtig redet.
Wir müssen diese wenig feierlichen Gedanken für uns behalten, weil wir wieder einmal erfahren, daß viele unserer Prominenten es auch nicht leicht haben - gerade in dieser Zeit, die eine Zeit der Liebe und des Friedens sein sollte. So finden wir die aktuelle Ausgabe unseres Lieblingsmagazins "Bunte" geradezu vollgepfropft mit schweren persönlichen Schicksalen.
Nehmen wir nur Til Schweiger. Das mit seinem "Eisbären"-Film "hat nicht so geklappt, wie ich mir das gewünscht hätte", teilt Til der "Bunten" mit. Und warum? "Es ist uns nicht gelungen, den wahren Kern des Films deutlich zu machen." Aha. Außerdem sei der Film in zu vielen Kinos gestartet und habe "in den Multiplexen nicht die Top-Leinwände bekommen". Unterkriegen läßt sich Til aber trotzdem nicht: Er wisse, sagt er geheimnisvoll, "daß es ganz viele Leute gibt, die sich tierisch darüber ärgern, daß ich Erfolg habe. Es ist mir die größte Genugtuung, dann noch einen draufzusetzen. Dann ärgern sich diese Leute noch mehr." Aha.
Oder nehmen wir Ralf Bauer. Der "einsame Schönling" hat Schwierigkeiten, eine Frau zu finden. Zwar passiere es ihm oft, "daß mich Frauen anmachen, um mal eine Nacht mit mir zu verbringen. Aber da steh ich nicht so drauf." Ralf würde nämlich gern heiraten, "am liebsten eine Italienerin, weil ich die femininer finde als die Deutschen". Und "außerdem können die Frauen dort kochen und wollen auch alle Kinder". Hoffentlich können sie auch saubermachen, denn: "Ich putze nicht das Klo", wie der "sehr romantische Typ" (Ralf über Ralf) resolut klarstellt.
Auch das Fest selbst stellt unsere kreativen Prominenten vor Herausforderungen. So hat zum Beispiel Bellinda-Produzent Claus Vatter als Geschenk für sein Polopferd Paloma eine Wolldecke schneidern lassen. Die Designer von "About Eve"müssen dagegen ihren Smart zu einem "mobilen Weihnachtsbaum" dekorieren ("Besser als Strafzettel: Gucci und Tiffany unterm Scheibenwischer"). Und Frau von Boch (von Villeroy & Boch) hat damit zu tun, "Riesenpakete mit Skianzügen, Stiefeln, warmen Nachthemden für den Kosovo" zu packen. Denn: "Besser man tut's nur einmal im Jahr als überhaupt nicht", so Frau von Boch. Recht hat sie. Und Hauptsache, es reicht trotzdem noch zu einem Essen zu Hause: Voraussichtlich werde es Hummer geben, "das geht schnell, und man fühlt sich danach nicht zu vollgegessen".